E-Z-Isomerie

Seite 4/14
 


Die Lösung sah dann so aus:

  1. Die vier Substituenten an einer C=C-Doppelbindung wurden mit den Buchstaben a, b, c und d bezeichnet und gemäß den Sequenzregeln von Cahn, Ingold und Prelog nach fallender Priorität a > b > c > d geordnet (a hat die höchste, d die niedrigste Priorität). Voraussetzung: a und b sind verschieden voneinander und genauso c und d.

  2. Die Priorität eines Substituenten ist nach diesen Regeln von der Ordnungszahl des an das Kohlenstoffatom gebundenen Atoms abhängig: eine höhere Ordnungszahl bedeutet eine höhere Priorität (z. B. Br > Cl).

(1)

(Z)-Isomer

(Z)-Isomer

Man entscheidet für jedes C-Atom getrennt, welcher der beiden Substituenten die höhere Priorität besitzt.

Bei Struktur (1):

  1. an Kohlenstoffatom C1 ist (a) der Substituent mit der höheren Priorität,

  2. an Kohlenstoffatom C2 ist es (c).

Die beiden Substituenten mit höherer Priorität stehen zusammen auf derselben (hier der oberen) Seite der Doppelbindung. Dafür wurde die Bezeichnung (Z) eingeführt.

(2)
(E)-Isomer
(E)-Isomer

Für den Fall (2):

  1. auch hier ist an Kohlenstoffatom C1 (a) der Substituent mit der höheren Priorität,

  2. und an Kohlenstoffatom C2 (c).

Aber: diesmal stehen die beiden höher priorisierten Substituenten sich entgegen auf verschiedenen Seiten der Doppelbindung. Dafür wurde die Bezeichnung (E)  eingeführt.

Mit (Z) werden solche Verbindungen bezeichnet, bei denen die beiden Substituenten mit höherer Priorität an den doppelt gebundenen Kohlenstoffatomen zusammen auf einer Seite stehen.

Mit (E) werden solche Verbindungen bezeichnet, bei denen die beiden Substituenten mit höherer Priorität an den doppelt gebundenen Kohlenstoffatomen sich gegenüber auf verschiedenen Seiten stehen.

Man schreibt die Bezeichnung stets in Klammern und verwendet die Großbuchstaben (nicht kursiv). Die Isomerieform bezeichnet man einfachheitshalber ohne Klammern als E-Z-Isomerie.







 
  (c) Walter.Wagner ät uni-bayreuth.deUniversität Bayreuth; Impressum