Chiralitätsisomerie |
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Untersuchen wir nun, ob so ein Molekül ein Enantiomer hätte. Denken Sie das wieder erstmal auf dem Papier durch, danach können Sie es in 3D überprüfen:
In der Abbildung haben wir die Zentralatome zur besseren Unterscheidung mit 1 und 2 markiert, sie sind aber gleich: Z1=Z2. Erinnern Sie sich zusätzlich: wir müssen stets aus derselben Richtung schauen (z.B. von Z1 zu Z2) und stets in derselben Richtung (z.B. Uhrzeigersinn) die Liganden betrachten.
Heißt das, dass die Moleküle verschieden sind? Noch nicht, denn nun kommt die Besonderheit ins Spiel, dass ja Z1=Z2 ist. Deshalb ist es in diesem Fall egal, ob wir aus der Richtung Z1-Z2 oder Z2-Z1 schauen. Das ist faktisch dasselbe, als ob wir das "Spiegelbild" um eine Achse, die senkrecht zu Z1-Z2 liegt um 180° drehen würden (solche Drehungen sind immer zulässig, nur bringen Sie bei anderen Molekülen nichts; vergleiche voriges Beispiel).
Lassen wir also die Unterscheidung von Z1 und Z2 weg und wiederholen die Übung:
Molekül "Bild" Spiegelebene Molekül "Spiegelbild"
Jetzt kommen wir zu einem ganz anderen Ergebnis: die beiden Moleküle sind identisch, deckungsgleich. Bevor wir daraus Schlußfolgerungen ziehen, überzeugen Sie sich ggf. mit Hilfe unseres 3D-Beispiels:
Egal, wie Sie es drehen, Sie finden immer eine zulässige Blickrichtung, aus der Bild- und Spiegelbildmolekül gleich aussehen. Was bedeutet das für unsere Chiralitätskriterien? |
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