Seminar zur Didaktik der Chemie I, WS 2007/08 "Methodenwerkzeuge", Methodenbausteine.
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![]() | "Methodenwerkzeuge" in der Literatur; Begriff und Beispiele. |
![]() | Anthroposophie und die Projekt-Idee. |
![]() | Alternative Schulmodelle und ihre Arbeitsformen (Bsp.: Bodensee-Schule, Mehlhorn-Schulen). |
![]() | Wie lernt das Gehirn? |
![]() | "Neurodidaktik". |
Es bilden sich drei Arbeitsgruppen, die sich aus den von FREIMAN und SCHLIEKER publizierten "Methodenwerkzeugen" je ein Beispiel auswählen, Materialien dazu fertigen und diese dann ausprobieren wollen.
Die Seminarteilnehmer wählten aus folgende "Methodenbausteine" aus:
Die Lösung wird projektorientiert angegangen. Als Ziele geben sich die Gruppen folgende Aufgaben:
![]() | Erschließen des selbst gewählten Methodenbausteins, |
![]() | Kennen lernen der Methodenbausteine der anderen Gruppen, |
![]() | Fertigen einer vollständigen Anleitung zur Handhabung des eigenen Methodenbausteins, |
![]() | Einfließen lassen der Erfahrungen in die Verbesserung. |
Als Arbeitsform innerhalb der Methode "Projektorientiert" wird eine Mischung aus "Lernen durch Lehren" und "Expertenkongreß" verwendet. Jede der drei Arbeitsgruppen erschließt sich in Eigenregie "ihren" Methodenbaustein, indem die nötigen Arbeitsmaterialien streng nach Vorgabe gefertigt und die Regeln gelernt werden. Erst wird der Baustein gruppenintern verwendet bzw. durchgespielt, dann fungieren die Gruppenmitglieder als "betreuende Experten", während die anderen beiden Gruppen den Baustein verwenden. Dabei achten sie darauf, daß sich die Gruppen möglichst wie Schüler verhalten (also nicht ihr fortgeschrittenes Studentenwissen einbringen), daß die Regeln der Autoren möglichst buchstabengetreu angewandt werden und auf die benötigte Zeit für einen Durchlauf.
Zu a. Periodensystem der Elemente (Zuordnung / Abgestufte Lernhilfe)
Beide Gruppen benötigen zwischen 12 und 15 Minuten; für Schüler müßte eine Richtzeit von 20 Minuten ausreichen. Das beschriebene Ergebnis, ein Periodensystem auf dem historischen Stand von Mendelejew nachzukonstruieren wird von keiner Gruppe erreicht. Ursachen sind:
Es fällt auf, dass sich der Aufbau des Spiels wenig an der Geschichte orientiert. Desweiteren führten diverse Rechtschreib- bzw. Druckfehler an entscheidenden Stellen auf den Kärtchen (z.B. Massenzahlen, Indizes(!)) zum „Spielstopp“ bzw. zu großer Verwirrung.
In einer folgenden Phase werden Verbesserungen vorgenommen:
Zu b. Experimentieren (Stille Post)
Probleme: Die Versuchsaufbauskizzen aus den Vorlagen sind qualitativ sehr schlecht, sie konnten so nicht übernommen werden. Sie waren im Detail nicht vollständig und/oder nicht eindeutig erkennbar, so dass es bereits bei der Beschreibung zu Problemen kam. Werden bei der Beschreibung aufgrund ungenauer Skizzen bereits Fehler gemacht, ziehen sich diese durch alle folgenden Spielschritte.
Die Testgruppen bestanden aus Personen, die Chemie studieren und daher im Umgang mit Versuchsaufbauten und deren Beschreibung geübt sind. Das Ergebnis ist daher in Bezug auf den Zeitaufwand nicht repräsentativ. Hier unterschieden sich die zwei Testgruppen zeitlich deutlich voneinander: während die eine Gruppe ihre Arbeit bereits nach ca. 10 Minuten beenden konnte, benötigte die zweite Gruppe fast doppelt so lang. Es empfiehlt sich daher, diesen Methodenbaustein öfter einsetzen, um den Umgang damit (als Lehrer und als Schüler) zu erlernen und effektives Arbeiten zu ermöglichen.
Lösung: Versuchsaufbauskizzen ergänzt neu zeichnen.
Zu c. Chemische Reaktion (Begriffspaare )
![]() | Station 1: Memory – Spiel Problematisch bei dem Spiel war, dass die Begriffe durch Schreibmaschinenpapier durchschimmerten, obwohl sie verdeckt auf dem Tisch lagen. So konnten die Mitspieler die verdeckten Begriffe lesen und sich so einen Vorteil verschaffen. Eine Lösung des Problems wäre, wenn man entweder die Papierstärke erhöht und so eine Sichtbarkeit der Begriffe verhindert oder die Rückseite farbig gestaltet. Eine andere Schwierigkeit bestand darin, dass die Definitionen nicht eindeutig zu den Begriffen passten. Lösbar wäre dies, indem man entweder die Definitionen im Bezug auf die Begriffe konkretisiert oder zweideutige Definitionen mit deren Begriffen aus dem Spiel streicht. |
![]() | Station 2: Der gesuchte Begriff Bei dieser Station ist die gleiche Schwierigkeit wie bei dem Memory – Spiel zu finden. Sie bestand darin, dass die Definitionen nicht eindeutig zu den Begriffen passten. Lösungsmöglichkeit siehe Station 1. |
![]() | Station 3: Die gesuchte Definition Auch hier ist auf das Memory – Spiel und auf Station 2 zu verweisen. Das Problem bestand auch hier darin, dass die Definitionen nicht eindeutig zu den Begriffen passten. Lösungsmöglichkeit siehe Station 1. |
![]() | Station 4: Brettspiel Mit dem Brettspiel taucht ein Transportproblem auf. Das Spielbrett ist relativ groß und deshalb schwer zu transportieren. Vereinfachen könnte man das ganze, indem man anstatt der Definitionen und Begriffe die einzelnen Kästchen numeriert. Neben dem Spielfeld ist dann ein Stapel mit Kärtchen (jedes hat eine Nummer), auf denen die Definitionen und Begriffe stehen, aufgebaut. Man muss nun, die Karte mit der Nummer ziehen, die auch auf dem Kästchen steht, auf dem man gelandet ist. Auch hier findet sich das Problem der Zweideutigkeit der Definitionen. Lösungsmöglichkeit siehe Station 1. |
Insgesamt stellte die Testgruppe fest, dass es ganz wichtig sei, jeweils eine Lösung zu den einzelnen Stationen beizulegen, an der sich die Lernenden bei unüberwindlichen Schwierigkeiten orientieren können.
Die Links in diesem Kapitel führen zu den verbesserten Methodenbausteinen:
Literatur:
E-Mail: Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de