Chiralitätsisomerie

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Sie haben es vielleicht geahnt: genau wie Terry Motton haben wir bei der Milchsäure eine Art Zwillingspärchen vor uns (in Krimis ein oft strapazierter Kniff - und auch in der Chemie alles andere als selten). Es gibt nicht eine "richtige" und eine "falsche" Milchsäure, beide sind "richtig". Die Moleküle der beiden "Sorten" verhalten sich zueinander wie Bild und Spiegelbild (Zwillinge zwar nicht, sie unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten schon).

Wenn (1) das Bild ist sieht (2) wie sein Spiegelbild aus.

 

Moleküle, die sich dadurch unterscheiden lassen, dass sie sich wie Bild und Spiegelbild verhalten, bezeichnet man als Enantiomere.

 

Stereoisomere, die sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten (und auch nicht identisch sind), bezeichnet man als Diastereomere.

Der Begriff "Enantiomer" leitet sich vom griech. enantios = entgegengesetzt ab.
Das alles hört sich noch sehr harmlos an und sieht nach akademischer Wortklauberei aus. Was der "kleine" Unterschied zwischen Bild und Spiegelbild ausmacht, zeigt das folgende Beispiel auf erschreckende Art und Weise...





 
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