Didaktik der Chemie / Universität Bayreuth

Stand: 20.09.10

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Computereinsatz im Chemieunterricht

Das Internet im Dienst des Chemieunterrichts

Teil 2

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3. Dienste des Internet

Im Alltag wird fälschlicher Weise "Internet" für nur einen Dienst des Internet, WWW verwendet:

Folie: Dienste des Internet (animiert)

3.1 Gopher, archie, telnet, ftp...

Diese Dienste des Internet haben nur noch historische Bedeutung. Über ftp werden noch größere Datenmengen übertragen, etwa Programme und Aktualisierungen aus Datenbanken. Dialoge zwischen Benutzer und Programmen oder die Ansicht der Daten ist nicht möglich.

Bsp.: Bilder kann man übertragen, aber man muss andere Software zu Hilfe nehmen, um sie zu betrachten.


Folie: ftp-Übertragungs-Fenster von ws_ftp pro 6.01

3.2 WWW

Mittlerweile hat sich der Dienst WWW (World Wide Web) qualitativ und auch, was die Menge an ausgetauschten Daten betrifft, quantitativ so stark ausgebreitet, dass er fast den vollständigen Datenverkehr des Internet ausmacht.

Es lassen sich Texte, Bilder und Dateien übertragen, anschauen und, über geeignete Zusatzprogramme, auch bedienen.

Typisch für die Textdarstellung ist die Sprache HTML (HyperText Markup Language), die über "Links" vernetzte Texte zulässt. Vernetzung ist nur dadurch möglich, dass jedes Dokument im WWW eine URL (Uniform Resource Locator), d.h. eine unverwechselbare Adresse, besitzt.

Bsp.: http://www.uni-bayreuth.de/departments/didaktikchemie/fortbil.htm

http (hyper text transfer protocol) gibt die Regeln an, nach denen die Übertragung der Datei funktioniert. Es könnte z.B. auch "ftp" da stehen.

www gibt (in der Regel) den benutzten Dienst an. Es könnte z.B. auch "ftp" da stehen.

uni-bayreuth.de gibt die Domäne an, Bereiche des WWW, die hierarchisch gegliedert sind. Auf der obersten Ebene sind es die Nationen (.de, .at, .ch, .fi...), dann, auf der zweiten Ebene große Firmen (basf, sparkasse) oder Institutionen (bundeskanzler, uni-muenchen).

www.uni-bayreuth.de ist dabei der DNS (Domain Name Server), der die Aufgabe hat, die merkbaren Namen (uni-bayreuth.de = Universität Bayreuth, Deutschland) in den kommunizierbaren Code (132.180...) umzusetzen.

departments und die folgenden Angaben, jeweils durch ein / getrennt, gibt die Verzeichnisstruktur bis zum gesuchten Dokument an.

fortbil.htm schließlich ist das Dokument, wobei die Erweiterung (extension) den Dateityp benennt (html, asp, shtml...).

Findet man Angaben zum Nutzerverhalten des "Internet", ist fast immer das WWW gemeint.

Siehe hierzu mehr unter 4.

3.3 NAPSTER

Der Napster-Dienst ist auch nur noch von historischem Interesse. Es war eine Tauschbörse für Musikstücke - natürlich kostenlos und ebenso natürlich von Anfang an illegal. Napster war völlig dezentral angelegt, wobei allein der Datenverkehr zentral geregelt wurde, die Musik selbst aber bei den einzelnen Nutzern gespeichert blieb. Seit 10/2000 hat die Bertelsmann AG napster.com übernommen und mittlerweile einen kostenpflichtigen Dienst daraus machen (2004: 0,99ct/Musikstück).

3.4 E-Mail

E-Mail dürfte der am zweitbesten bekannte Internet-Dienst neben WWW sein. Ursprünglich konnten nur Texte in Briefform an Adressen geschickt werden.

Bsp.: Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de

Dabei steht vor dem @-Zeichen (lies "at" (engl.) oder "von (der)" (dt.)) die persönliche Kennung, danach die Domäne.

Im Verlauf der Zeit ist die Art der zugelassenen Texte komplexer geworden (teilweise formatiert oder mit HTML-Elementen). Dateien jeder Art (Bilder, Programme) können als Anhang mitgeschickt werden.

Hinweis: Sogenannte "robots" sind Programme, die automatisch Web-Seiten nach bestimmten Stichworten absuchen. Sie sammeln z.B. E-Mail-Adressen, die sie am @-Zeichen erkennen . Wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse auf Homepages bekannt geben, sollte man das Zeichen vermeiden, wenn man nicht innerhalb kurzer Zeit in allen Spamverzeichnissen dieser Erde landen möchte.

3.5 Chat

Chat kann man sich vorstellen wie E-Mail, wobei viele Personen den gleichen Bildschirminhalt betrachten und sich an einem Gespräch beteiligen. Über die Chat-Software wählt man sich einen Namen ("alias", Spitznamen), der meistens nur für ein Gespräch gültig ist.


Folie: Chat-Fenster im Internet Explorer.

3.6 ICQ

Der Name ICQ stammt vom engl. "Internet CQ", wobei CQ aus dem Funkamateur-Milieu (Morsen) stammt und sinngemäß für "rufe jeden, der mit mir sprechen mag" steht.


Folie: ICQ-Fenster

ICQ steht im Ruf, besonders unsicher zu sein, d.h. das Mindeste was passiert ist eine Flut unerwünschter Werbung, die den Rechner lahm legen kann, bis hin zu "witzigen" Hinweisen als Message, eine Datei auf dem Rechner zu löschen, ohne die das Betriebssystem dann nicht mehr funktioniert.

Für fast alle Dienste gilt: waren sie zu Beginn ihrer Existenz klar von den anderen über Leistungen und Software abgrenz- oder hervorhebbar, so verschmelzen sie mit anderen im Verlauf ihrer "Evolution". So auch mit ICQ. Es ist im Wesentlichen eine stark erweiterte E-Mail- bzw. Chat-Platform, mit der man aber auch telefonieren und Daten austauschen kann. Der Dienst verleiht jedem Nutzer eine persönliche Kennung. Die Software meldet z.B., wann befreundete Nutzer gerade online sind. Meldungen dieser Freunde erscheinen sofort auf dem Bildschirm. Äquivalent ist NetMeeting von Microsoft. Allerdings sind die Sicherheitsvorkehrungen der meisten Programme sehr mangelhaft, so dass sich Fremde leicht Zugang zu persönlichen Daten verschaffen können.

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Download der Folien aus dem letzten Teil.

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Teil 3

E-Mail: Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de