|
Experimente
mit Siliconen
Additionsvernetzte Abformung eines
Gegenstands mit RTV-2
|
L |
Zeitbedarf: |
Herstellung: 5min, Härtung:
12 Stunden. |
Ziel: |
Herstellung einer Negativform
mit Hilfe additionsvernetzender Siliconkautschuke. |
Material: |
| Glasstab |
| Model (z.B. Münzen) |
| Waage 0,0g |
| Behälter
mit glattem Boden (z.B. Pappbecher, Petrischale, Obstschale) |
|
| Becherglas
500ml (evtl. altes Becherglas benutzen oder große Joghurtbecher, da nach
dem Versuch die Gefäße nicht mehr problemlos gereinigt werden
können) |
| Joghurtbecher 250ml |
|
Chemikalien: |
|
|
Herstellung: |
Durch Aufrühren der
Komponenten kann eine gleichmäßige Verteilung der Füllstoffe
gewährleistet werden.
WACKER
ELASTOSIL M 4601 A wird im großen Becherglas abgewogen, WACKER ELASTOSIL
M 4601 B im Joghurtbecher. Das Mischungsverhältnis (Massenverhältnis)
zwischen A zu B beträgt 9:1.
Um beispielsweise zwei Münzen in einer Petrischale abzuformen, werden
etwa 50g Kautschuk benötigt. Im großen Gefäß werden 45g WACKER ELASTOSIL
M 4601 A abgewogen, im kleinen Gefäß 5,5g WACKER ELASTOSIL M 4601 B.
Die beiden Komponenten werden
im Becherglas gemischt und gut verrührt. Da es sich bei WACKER ELASTOSIL
M 4601 um eine zähflüssige Masse handelt, wird von der B-Komponente ca.
10% mehr abgewogen als nötig, da immer ein Rest im Becher verbleibt.
Die Verarbeitungszeit des gemischten
Kautschuks liegt bei ca. 1 Stunde. |
Durchführung: |
Der gemischte Kautschuk wird in den
Behälter gegossen. Die Model können auf den Boden des Behälters liegen
oder, nach Eingießen und 2 Stunden Trocknung, oben aufgelegt werden. Nun
muss die Masse zur Vulkanisation stehen. Danach können die Model abgezogen
werden und sofort zur Reproduktion verwendet werden.
Bei 23°C beträgt die Vulkanisationszeit etwa 12 Stunden. |
Deutung: |
In Komponente A befinden sich ein
Vernetzer und ein Polymer. Durch Zugabe des Platinkatalysators in
Komponente B findet eine Additionsvernetzung der beiden Moleküle aus
Komponente A statt. |
Entsorgung: |
Nach der Vulkanisierung einfach
von den verschmutzten Teilen abziehen und im Hausmüll entsorgen. |
Quelle: |
DiSiDo, Prof. M. Tausch, Universität
Wuppertal. |
DiSiDo: |
|
Methodischer Hinweis: |
Die mit dem
Silicongemisch hergestellten Formen können auch für Lebensmittel
verwendet werden (z.B. als Eiswürfel-, Schokoladen-, Fruchtgummi- oder
Bonbonformen). Hierzu existiert eine
Anleitung mit Bildern.
Um zu zeigen, dass die Vulkanisationszeit temperaturabhängig ist, können
mehrere gleiche Formen hergestellt werden und zur Vulkanisation einmal
bei Raumtemperatur, einmal im Gefrierschrank (Vulkanisationszeit mehrere
Tage) und einmal im Trockenschrank (bei 70°C Vulkanisationszeit 20min,
bei 150°C 5min) aufbewahrt werden. Meist ist es schwierig, die Zeit bis
zur völligen Vulkanisation festzustellen, da die Schüler nicht immer
anwesend sind, um selbst die Härte zu fühlen. Eine andere
Möglichkeit, die Zeit bis zur Aushärtung festzustellen, sind
eingeschlossene Luftblasen. Werden die vollständig ausgehärteten Formen
eingeschnitten und miteinander verglichen, sieht man, dass bei der
Vulkanisation im Trockenschrank die Luftbläschen kaum nach oben wandern
konnten und daher noch viele in der Masse eingeschlossen sind. Bei der,
bei Raumtemperatur vulkanisierten Form, konnten die Luftbläschen noch
nach oben wandern und wurden erst am oberen Rand durch die Aushärtung
gestoppt. Dagegen bei der Vulkanisation im Gefrierschrank hatten alle
Luftbläschen die Zeit, aus der Masse zu entweichen.
Für diesem Versuch gibt es auch eine
Experimentieranleitung für
Schüler. |
© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de,
Stand:
20.09.10
|