Zeitbedarf: |
60 Minuten. |
Ziel: |
Applikation einer
Vorlage über Belichtung und Ätzen auf eine Kupferoberfläche. |
Material: |
- 2 Stative, 4 Muffen, 3
Stangen ca. 40cm
- Becherglas 100ml
- 2 Bechergläser 1000ml
- Scheuermilch Viss
- Reinigungsschwamm
- Papier zum trocknen
- 3 Schalen aus PE ca. 30x40x5cm
- Heizplatte
- Abdeckung (Pappkarton)
- Lappen (Aceton!)
- Höhensonne >50W
- Plexiglasscheibe d=5mm, ca. DIN A4
- kupferbeschichtetes Platinenmaterial 0.35mm
- Gummi-Handschuhe
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- Zeitungen zum Auslegen des Sprühortes
- Stoppuhr
- PE-Flasche 2000ml
- Trichter
- Vorlage in SW auf Folie (Strichzeichnung,
kontrastreich)
Oberstufe nach Wahl:
- Bausatz "Blink"
- Bohrmaschinen, Ständer
- Bohrer 0,8mm
- Lötstation, Lötzinn
- Seitenschneider
- Schaumstoff-Klebeband
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Chemikalien: |
- dest. Wasser
- Photolack Positiv 20 von
Kontakt Chemie
- Aceton
in der Spritzflasche
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- HCl w
~ 33%,
H2O2 w = 30%, NaOH (s), Globuli

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Vorbereitung: |
- Höhensonne in 30cm Abstand von
der Unterlage anbringen.
- Entwicklerbad bereiten: Lösung
von Natriumhydroxid in Wasser w(NaOH)=0.7%. 7g NaOH(s) in 1000ml Wasser.
- Ätzbad vorbereiten: 200ml HCl in 720ml Wasser einfließen lassen.
- Stark oxidierte
Kupferoberflächen vorreinigen mit Ätzlösung : Wasser = 1:9.
- Herstellung einer
Belichtungsvorlage.
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Reinigung: |
Die Platine wird
mit unverdünnter Scheuermilch gereinigt, bis sie oxidfrei ist, dann mit
Aceton gespült, damit sie auch fettfrei ist. An der Luft trocknen lassen
und Kupferoberfläche nicht mehr berühren. |
Beobachtung
R: |
Die Platine
bekommt eine durchgehend hellrote, metallisch glänzende Farbe. |
Auftragen des Photolackes: |
Die Platine auf
die Zeitungspapier im Abzug legen und aus ca. 20cm Abstand so lange
einsprühen, bis ein einheitlicher Lackfilm sichtbar wird. Min. 10 Min.
trocknen lassen, dann bei max. 70°C auf einer Heizplatte abgedeckt
weitere 15 Min. trocknen
lassen. |
Beobachtung
L: |
Die Lackschicht
ist grau-grünlich. |
Belichten: |
Die Höhensonne
sollte vorher ca. 1-2 Min. eingeschaltet sein, damit sich die Leuchtstärke
nicht mehr ändert. Legen Sie die Vorlage auf die Lackschicht und fixieren
Sie diese durch Auflegen der Plexiglasplatte. Belichtungszeit 4 Min.. |
Beobachtung
B: |
Nach der
Belichtung ist nur mit Mühe im spiegelnden Licht eine Veränderung auf der
Lackschicht zu sehen. |
Entwickeln: |
Platine in das
Entwicklerbad legen und die Schale immer wieder leicht schwenken. Dauer:
ca. 5-10 Min., je nach Lackdicke. |
Beobachtung
E: |
Nach ca. 1 Min. löst sich der Lack in
dunklen Schlieren beim Schwenken ab. Im Bereich des Motivs
sollte er vollständig verschwunden sein, dann ist die Entwicklung
vollendet. |
Wässern: |
Nun von der
Platine Entwickler-Reste im Wasserbad abspülen, ggf. Lackreste neben dem Motiv
mit Aceton weglösen. |
Ätzen: |
Ätzbad fertig
stellen: zu der verdünnten Salzsäure 80ml H2O2 geben. Die Platine in das Ätzbad legen und die Schale immer wieder
leicht schwenken. Dauer: ca. 10-30 Min. |
Beobachtung
Ä: |
Die Kupferschicht
färbt sich sofort matt rötlichbraun. Das Kupfer löst sich langsam auf und
es entstehen grünliche Schlieren. Am Endpunkt sieht man das Motiv gut
kontrastiert neben dem grünlichen Trägermaterial. |
Deutung: |
Ox.: Cu
--> Cu2+ + 2 e- Red.: H2O2
+ 2 e- + 2 H3O+ --> 4 H2O
Redox: Cu + H2O2 + 2 H3O+
--> Cu2+ + 4 H2O
Die Farbe rührt von zwei möglichen Komplexen:
- in stark verdünnter Lösung:
Cu2+ + 4H2O --> [Cu(H2O)4]2+
(hellblau)
- bei mittlerer Konzentration:
Cu2+ + 2Cl- + 2H2O --> [CuCl2(H2O)2]
(grün)
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Waschen: |
Zum Schluss den
restlichen Lack vom Kupfer mit einem mit etwas Aceton getränkten Lappen abwaschen. |
Entsorgung: |
Entwickler und Ätzbad
in getrennten Gefäßen aufbewahren. Das Entwicklerbad lässt sich mehrmals
verwenden, das Ätzbad verliert wegen des Zerfalls von H2O2
schnell an Wirksamkeit. |
Quelle: |
Fa. Kontakt
Chemie, 76473 Iffezheim. Angepasst durch
Prof. Strohriegl, Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie I, Universität
Bayreuth. |
Erweiterung Oberstufe: |
Oberstufen-Klassen können die
Vorlage "Blink" wählen: sie liefert, nach zusätzlicher Bohr- und
Lötarbeit eine Blinkerschaltung als Anhänger.
Die Arbeitsplätze werden
um zwei Bohrstationen und vier Lötstationen erweitert.
Bohren: Platinen vorsichtig von der Leiterseite her an den
Lötpunkten durchbohren. Lötpunkte sind Verbreiterungen meistens an den
Enden von Bahnen, in deren Mitte man ein kleines Loch sieht.
Bestücken: Bauteile entsprechend dem Bestückungsplan zuordnen,
Drahtenden mit den Fingern zurechtbiegen. Bei Widerständen und
Kondensatoren gleich nach dem Bauteil abknicken, bei Transistoren und
LEDs nur etwas auseinander ziehen.
Vorsicht:
- Es gibt zwei verschiedene Widerstandswerte! Auf den Farbcode
achten bzw. Betreuer fragen.
- LED und Kondensatoren haben eine Polung. Anleitung genau
beachten.
Löten: Bauteile nacheinander in die richtigen Löcher
(Bestückungsplan) stecken und anlöten. Dann Drahtenden so knapp wie
möglich abzwicken.
Zum Schluss Batterie einsetzen und nach erfolgreichem Test Klebeband
auf die Leiterseite kleben.

Das fertige Produkt. |
Quelle: |
Walter Wagner, Didaktik der
Chemie und Hörath Rainer, Elektronik, Universität Bayreuth. |