Dieses Verfahren beruht auf den Prinzipien der Methode in Kapitel 3.4. Hier nicht erwähnte Arbeitsschritte und Reagenzien entsprechen denen in diesem Kapitel.
Arbeitsablauf
Chemikalien: Na4P2O7 · 10H2O (Fließmittelgemisch, Sprührg I und II aus Kap. 3.4.1.)
Geräte: Analysenwaage, fünf 5 ml Bechergläser, fünf 50 ml Meßkolben, (Trennkammer, Mikropipetten (1 µl), Fön, Sprühvorrichtung aus Kap. 3.4.1.)
Herstellen der Diphosphat-Standardlösungen: Es werden je 50 mg (1), 75 mg (2), 100 mg (3), 125 mg (4) und 150 mg (5) Na4P2O7 · 10H2O in einem 50 ml Meßkolben eingewogen, mit Wasser wird zur Marke aufgefüllt
Chromatographische Trennung: Von den Standardlösungen wird jeweils genau 1 µl aufgetragen, alles weiter vgl. Kap. 3.4.1. und 3.4.2.
Ergebnis
Anhand der Intensität und Größe der blauen Diphosphatflecken ergibt sich eine "Eichkurve" (vgl. Abb. 19).
Berechnungen zum Diphosphatgehalt
"Diphosphat"gehalt der Standardeichlösungen:
Je 1 µl der Standardlösungen enthält umgerechnet in "P2O74-":
1: 0,4 µg P2O74- (x1) 4: 1,0 µg P2O74- (x4)
2: 0,6 µg P2O74- (x2) 5: 1,2 µg P2O74- (x5)
3: 0,8 µg P2O74- (x3)
mit F = [M (P2O74-)] / [M (Na4P2O7 · 10 H2O)] = 0,3899592 Diphosphatgehalt einer Probe (theoretisch): Dazu werden Annahmen gemacht: 1. Probe enthält 0,15 % Diphosphat bezogen auf Fleisch- und Fettmenge. 2. Die Schüttung der Probe beträgt 20 % (BW). 3. Verwendetes Kutterhilfsmittel: Na3HP2O7 5 g Probe, also 7 ml Lösung, enthalten 6 mg Na3HP2O7 1 µl Probelösung enthält 0,86 µg Na3HP2O7.
(mit F = [M (P2O74-)] / [M (Na3HP2O7)] = 0,7131146) 1 µl
Probenlösung enthält 0,6 µg P2O74-, d.h., die Fraktionen der zu untersuchenden Proben müßten im Bereich x2 bis x4 zu finden
sein.
Abb. 19: "Eich-DC"; mit 1=x1; 7=x2; 6=x3; 8=x4; 9=x5
Auswertung der Intensität einer Diphosphatfraktion
Die Intensität des Fleckes einer Probe kann mit Hilfe des Eich-DCs abgeschätzt werden. Aus der bekannten Konzentration xn der Eichfraktion wird die jeweilige Konzentration der Probe ersichtlich (xm in µg P2O74- pro 1 µl). Das Zwischenergebnis kann umgerechnet werden.
Z(m) = xm/am · 0,9816094 = g Na3HP2O7 pro 100 g Probe
mit F = [M (Na3HP2O7)] / [M (P2O74-)] = 1,4022991)
Z(m) · 0,5819293 = g P2O5 pro 100 g, mit F = [M(P2O5)] /[M(Na3HP2O7)] = 0,5819293
4.3.6.2. Methode 2
Arbeitsablauf
Chemikalien: Trichloressigsäurelösung ( w = 20 %), verd. HNO3, Farbreagenzmischung (vgl. Kap. 3.5.1.1)
Geräte: Präzisionswaage, zwei Faltenfilter, zwei Trichter, fünf 50 ml Bechergläser, Glasstab, 2 ml, 5 ml, 10 ml Vollpipetten, beheizbares Wasserbad, zwei 250 ml Meßkolben, 10 ml Meßzylinder, Spektralphotometer (430 nm)
Herstellen des Probenextraktes
Von einer Probe werden zwei Ansätze (a, b) gemacht. Dazu werden 5 g Probe mit 7 ml Trichloressigsäurelösung homogenisiert, bevor durch ein Faltenfilter filtriert wird. Ansatz a wird mit 10 ml verd. HNO3 versetzt und für ca. 30 min zum Sieden erhitzt. Dann wird die Lösung quantitativ in einen 250 ml Meßkolben überführt, mit Wasser wird zur Marke aufgefüllt. Ansatz b wird in einen anderen 250 ml Meßkolben überführt, mit Wasser wird zur Marke aufgefüllt.
Bestimmung des Gesamtphosphorgehaltes
Die Vorgehensweise entspricht der unter Kap. 3.3.5.1.1 genannten.
Ergebnis
Proben Nr 3'a 3'b a [g] 5,002 5,002 y 0,181 0,109 W1[gP2O5/100g] 0,12 0,07
Tab. 20
Aus der Differenz der Ergebnisse mit (a) und ohne Hydrolyse (b) läßt sich das "zugesetzte" Diposphat berechnen W3 = W1(3'a)-W1(3'b)=0,05 g P2O5 pro 100 g (theoretisch berechnete Werte (vgl. Tab. 18: W3)
Daneben kann der Diphosphatgehalt sowohl in flüssigen, als auch in festen Kutterhilfsmitteln in ähnlicher Weise bestimmt werden.