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- Die vier Substituenten a, b, c und d am Chiralitätszentrum
Z werden nach
fallender Priorität a > b > c > d geordnet. Dabei gilt: höhere
Ordnungszahl = höhere Priorität der direkt ans Chiralitätszentrum gebundenen
Atome.
- Das Molekül wird dann räumlich so orientiert, daß der
Substituent mit der niedrigsten Priorität nach hinten zu liegen kommt.
Nun verbindet man die restlichen drei Substituenten in Richtung fallender Priorität mit
einer Hilfslinie. Muss man die Hand dabei im Uhrzeigersinn (also nach rechts) bewegen, wird die Konfiguration mit (R)
(von lat. rectus = rechts) bezeichnet; muß man sie entgegen dem Uhrzeigersinn
(also nach links) bewegen, wird die Konfiguration mit (S) (von lat. sinister
= links) bezeichnet.
- Bei Isotopen gilt: höhere Massenzahl =
höhere Priorität; hier also D > H.
- Bei verschiedenen Substituenten, die mit dem gleichen Atom
an das Chiralitätszentrum gebunden sind, wird die Priorität am ersten Differenzpunkt
nach obigen Regeln zugeordnet. So hat die Ethylgruppe CH2CH3
eine höhere Priorität als die Methylgruppe CH3, da dort der ans
Chiralitätszentrum gebundene Kohlenstoff mit einem weiteren Kohlenstoff und zwei
Wasserstoffatomen verbunden ist, während die Methylgruppe lediglich drei Wasserstoffatome
besitzt (C > H !).
Enthält einer von zwei Substituenten, die
mit dem gleichen Atom an das Chiralitätszentrum gebunden sind, eine Doppelbindung
(Dreifachbindung), so wird das entsprechende Atom, das über die
Doppelbindung an das mit dem Chiralitätszentrum verbundenen Atom gebunden ist, einfach verdoppelt
(verdreifacht). So hat die Ethylengruppe CH=CH2 eine
höhere Priorität als die Ethylgruppe -CH2CH3, da dort der
über eine Doppelbindung ans Chiralitätszentrum gebundene Kohlenstoff verdoppelt wird.
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