Noradrenalin

Synonym: 1-(3,4-Dihydroxyphenyl)-2-aminoethanol, 4-(2-Amino-1-hydroxyethyl)resorcin, 
internat. Freiname: Norepinephrin, früher: Arterenol
Engl.: noradrenaline, meist norepinephrine
Franz.: noradrénalin

 

Ein Catecholamin, das natürlicherweise nur in der L-Form (frühere Bez.: Levarterenol) vorkommt. L-Noradrenalin ist chemisch und physiologisch nahe mit L-Adrenalin verwandt und wird zusammen mit diesem im Nebennieren-Mark als Hormon sowie im Gehirn und im Bereich der sympathischen Ganglien als Neurotransmitter des adrenergen Nervensystems gebildet. L-Noradrenalin bindet aber, im Unterschied zu L-Adrenalin, außer am Herzmuskel an die Alpha-Rezeptoren.

Die Biosynthese führt von der Aminosäure L-Tyrosin über L-Dopa und Dopamin zu L-Noradrenalin und L-Adrenalin. Die Desaktivierung erfolgt durch Catecholamin-O-methyltransferase und Monoaminoxidase; die Ausscheidungsform im Urin ist 3-Methoxy-4-hydroxymandelsäure. Im Stoffwechsel stimuliert L-Noradrenalin die Glykolyse in Leber, Fettgewebe und Skelettmuskel. Physiologisch wirkt es durch Verengung der peripheren Gefäße blutdruckerhöhend (als Vasokonstriktor), beruhigt die glatte Muskulatur und regt den Herzmuskel an. Die gefäßverengende Wirkung soll bei Öffnung eines Calcium-Ionenkanals durch L-Noradrenalin zustande kommen.

Verwendet wird Noradrenalin therapeutisch als Reinsubstanz oder in Form von wasserlöslichen Salzen als gefäßkontrahierendes Mittel, ferner in Broncholytika (Krampflösung), Lokalanästhetika (Depotwirkung) usw.

Für ihre Forschungen über Neurotransmitter vom Typ des Noradrenalins erhielten Axelrod, von Euler und Katz 1970 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie [17].
 


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