S-(+)-Coniin |
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Synonym:
(S)-2-Propylpiperidin; Cicutin; Conicin
Farbloses Öl; optisch aktiv; reagiert stark alkalisch.
Coniin ist das Hauptalkaloid
des Gefleckten Schierlings (Conium maculatum, Fam. Apiaceae).
Von den Schleimhäuten und der Haut wird es rasch aufgenommen (Vorsicht beim Anfassen
dieser einheimischen Pflanze!). Es ist giftig, da es die Erregungsübertragung an den
motorischen Nervenendigungen blockiert (Tod nach 0,5 - 5 Stunden durch Lähmung
der Brustkorbmuskulatur). Historisch interessant ist Coniin in zweierlei
Hinsicht: Erstens wurden die Vergiftungserscheinungen schon von Plato bei Sokrates'
Tod im Jahre 399 v. Chr. beschrieben und zweitens war Coniin die
Verbindung, mit deren Synthese im Jahre 1886 durch den
Chemiker Albert Ladenburg (1842 - 1911) die erste Alkaloidsynthese gelang. Er stellte
Coniin durch Kondensation von alpha-Picolin (2-Methylpyridin) mit Acetaldehyd und anschließender
Reduktion dar [17]. |
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