Tautomerie - Hintergrundinformationen für Lehrer |
Hintergrund | ||
In einer grundlegenden Arbeit hat Zefirov [46] festgestellt, dass sowohl eine klare Definition als auch eine in-Beziehung-Setzung der verschiedenen Formen in der Literatur fehlt. Konsequenterweise hat er zusammengestellt, was man zu dieser Isomerieform dazuzählen könnte: 1 Monocylische Tautomerien 2. Bi- und mehrcyclische Tautomerien Allen Formen gemeinsam ist
Unterschiedlich sind:
Jeder spezielle Fall von Tautomerie kann bisher einem der 6 Typen (nur monocyclische) zugeordnet werden. Die in MOLiS angesprochenen Tautomerien, die wir für schulrelevant halten, gehören fast ausschließlich dem Typ 1.1.2, monomolekulare, sigmatrope Tautomerien an (Keto-Enol-, Nitroso-Oxim-, Aci-Nitro-, …), die wandernde Gruppe ist stets H. * Die Schwierigkeit besteht darin, dass es sich eigentlich bei allen Reaktionen um Gleichgewichte handelt. Wo zieht man die Grenze zu einer „normalen“ chemischen Reaktion? Dies Problem kann auch Zefirov in seiner (gegenüber Laar) erweiterten Theorie nicht lösen. Deshalb wird die praktikablere, wenn auch weniger scharfe Definition von Laar für Lehrzwecke weiter verwendet (das nebeneinander Vorliegen der beiden im Gleichgewicht stehenden Formen in nennenswertem Umfang und die leichte gegenseitige Umwandelbarkeit bei „normalen“ Temperaturen). [47] ** Hier berührt die Definition den Begriff „Konformerenübergang“ und geht vom sehr klassischen Bindungsbegriff „2-Zentren-2-Elektronen“ aus. [47] * Hier verschwimmt die Grenze zur Bindungs- bzw. Stellungsisomerie. Zefirov weist ausdrücklich auf die unklare Begriffsbildung hin. [46] |
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