Molis: Zusammenschau der Definitionen

Definitionen
 
Chiralität

Wenn ein Molekül chiral sein soll, darf es:

  • keine Spiegelebene,
  • kein Inversionszentrum und
  • keine Drehspiegelachse

besitzen.

Diastereomere Als Diastereomere bezeichnet man Stereoisomere, die sich nicht wie Bild und Spiegelbild verhalten.
Enantiomere Als Enantiomere bezeichnet man Chiralitätsisomere, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten. Enantiomere sind optisch aktiv und drehen die Schwingungsebene linear polarisierten Lichts in entgegengesetzte Richtungen.
Funktionelle Isomerie Funktionelle Isomere unterscheiden sich nur dadurch, dass sie verschiedene funktionelle Gruppen im Molekül besitzen.
Funktionsisomerie ist eine Form von Konstitutionsisomerie.
Geometrische Isomerie Geometrische Isomere unterscheiden sich bezüglich der unterschiedlichen Anordnung von Substituenten an einer Doppelbindung oder einem nichtaromatischen Ring.
Gerüstisomerie Gerüstisomere unterscheiden sich im Bau ihres Grundgerüstes.
In der Regel wird es sich um das Kohlenstoffgerüst in gesättigten, offenkettigen Kohlenwasserstoffen handeln, das Phänomen ist aber keineswegs darauf beschränkt. Gerüstisomerie ist eine Form von Konstitutionsisomerie. Bei Aromaten findet man auch noch den Begriff der Ringisomerie.
Isomerie und Isomere Isomere Moleküle haben bei gleicher Zusammensetzung unterschiedliche Anordnungen ihrer Atome oder Atomgruppen. Dies führt zu isomeren Stoffen, die bei gleicher molarer Masse unterschiedliche Eigenschaften haben.
Konstitutionsisomerie Konstitution beschreibt die Art und Reihenfolge von Atomen und Bindungen im Molekül. Konstitutionsisomere unterscheiden sich (logischerweise;-) in ihrer Konstitution.
Konfiguration Unter Konfiguration versteht man die räumliche Anordnung von Atomen oder Atomgruppen in einem Molekül ohne Berücksichtigung derjenigen Anordnungen, die sich nur durch Drehungen um Einfachbindungen voneinander unterscheiden.
Konformation Atomanordnungen, die durch Drehung um Einfachbindungen ineinander übergeführt werden können, bezeichnet man als Konformationen.
meso-Verbindungen

Unter einer meso-Verbindung versteht man ein Molekül, das mindestens zwei Chiralitätszentren besitzt und trotzdem achiral und somit optisch inaktiv ist, weil es z. B. eine Spiegelebene oder ein Inversionszentrum besitzt.

Optische Aktivität Als optische Aktivität bezeichnet man die Fähigkeit vieler Stoffe, die Schwingungsebene linear polarisierten Lichts zu drehen. Der betreffende Stoff ist dann optisch aktiv. Dreht das Enantiomer die Schwingungsebene polarisierten Lichts im Uhrzeigersinn, nennt man es rechtsdrehend; im anderen Fall ist es linksdrehend.
Racemisches Gemisch Ein racemisches Gemisch ist ein Gemisch gleicher Anteile der beiden Enantiomere einer optisch aktiven Substanz. Die optische Aktivität eines racemischen Gemisches ist gleich null.
Stellungsisomerie Stellungsisomere unterscheiden sich bezüglich der Stellung von funktionellen Gruppen im Molekül. 
Stellungsisomerie ist eine Form von Konstitutionsisomerie. Ihr wird eine Vielzahl von Varianten mit eigenen Fachbegriffen zugeordnet, vor allem, wenn ein substituierter aromatischer Kern beteiligt ist.
Stereoisomerie Beruht die Isomerie zweier Verbindungen gleicher Konstitution auf der unterschiedlichen räumlichen Anordnung der einzelnen Atome im Molekül, so spricht man von Stereoisomerie.
Tautomerie Unter Tautomerie versteht man die Existenz von im Gleichgewicht stehenden Verbindungen, die sich nur durch die Verteilung der Bindungselektronen und die Lage eines beweglichen Atoms unterscheiden.
 
 
 
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