Ziel: |
Dieser
Versuch klappt nicht. Lesen Sie, was wir alles versucht haben. Leider ist
dies die Regel, kein Einzelfall: unsere Untersuchungen zeigen, dass 60%
der Anleitungen aus der Literatur für Lehrer (von Lehrern und
Didaktikern!) nicht so klappen, wie sie beschrieben sind! Es liegt also
meistens nicht an Ihnen, wenn ein Versuch nicht nach Anleitung klappt! |
Material: |
| 2 Bechergläser 400ml |
| 2 Bechergläser 150ml |
| Büroklammern |
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| Heizplatte |
| Tapetenmesser |
| Thermometer |
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Chemikalien: |
| Wasser |
| Eis |
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| Tintenpatronen |
| Tinte aus dem Glas |
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Ursprüngliche Anleitung: |
Eine Tintenpatrone zwei Minuten
in Eiswasser leben, dann aufritzen und in ein großes Becherglas
mit Wasser von 60°C legen. Eine Tintenpatrone mit Büroklammern
beschweren und zwei Minuten in ein Becherglas mit Wasser 60°C legen.
Anschließend aufritzen und in ein großes Becherglas mit lauwarmen
Wasser geben. |
Soll-Beobachtung: |
Ob blaue,
grüne oder schwarze Tinte, ob warm oder kalt sinkt im warmen bis
eiskalten Wasser ab, je nachdem welches Verdünnungsbestreben und welche
Turbulenzen durch das Eintragen der Tinte entstehen. Beim Anritzen der
Tintenpatrone, die vorher im 60°C warmen Wasser angewärmt wurde, kann
diese gemein spritzen.
Warme Tinte im lauwarmen Wasser steigt nicht
eindeutig sichtbar auf! Blaue Tinte bleibt unten sitzen, beim Einlegen
entstehen Schlieren, die absinken. Grüne Tinte bildet ebenfalls
Schlieren, dadurch ist das Wasser grün gefärbt. Nach Beruhigung kann
man mit Glück aufwärtsstrebende Farbschlieren erkennen. Versuche mit
Wasser anderer Temperatur bis zur Eiskühlung brachten keine besseren
Ergebnisse
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Kritik: |
Die Beobachtungen wie in den
Versuchen beschrieben sind stark Fehlern unterworfen.
Dichte von Wasser und Tinten gemessen mit Chempro von PAAR DMA 40:
| Wasser 25°C 0.9965 g/cm3, |
| Tinte grün 25.5°C 1.0243 g/cm3, |
| Tinte schwarz 25.5°C 1.0531 g/cm3, |
| Tinte blau 1.0040 g/cm3 |
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Quelle: |
Die Grundschulzeitschrift, Heft
154/2002, Heibel, T., Siemsen, F. Experimente zum Thema Wärme
Kopiervorlage 6a, 6b, Spannende Experimente? Seban, M., S. 18-20, Die
Grundschulzeitschrift, Heft 154/2002 |
Verbesserte Durchführung: |
Material: Becherglas 1000ml hoch,
Rollrandglas 20mm Durchmesser, 45mm hoch mit passenden Stopfen und 2
Bohrungen, Glasrohr 50mm lang Innendurchmesser 3mm, Methylenblaulösung,
Becherglas 50ml Heizplatte, Thermometer
Becherglas 1000ml mit kalten Wasser bis 900ml füllen. Rollrandglas
mit Methylenblaulösung 50°C füllen luftblasenfrei mit Stopfen und
Glasrohr als Steigrohr nach oben verschließen, rasch auf den Boden des
mit Wasser gefüllten Becherglases stellen.
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Beobachtung: |
Die warme Methylenblaulösung
steigt nach oben |
Quelle: |
Natur und Technik Physik und
Chemie Jahrgangsstufe 6, Bayerische Hauptschule, 1992, S. 44 |
Entsorgung: |
Ausguss. Achtung: Methylenblau
haftet zum Teil hartnäckig an Waschbeckenporzellan. |
Hintergrund: |
Diskussion: Wärme in
Flüssigkeiten und in der Luft steigen auf - Kälte sinkt nach unten.
Alltagsbezug: Bei Zentralheizungen fließt das heiße Wasser durch
Wärmeströmung von der Heizanlage im Keller zum Heizkörper in die
oberen Geschosse. Wenn es abgekühlt ist - also seine Wärme abgegeben
hat - fließt es wieder nach unten zurück. Hangwinde entstehen durch
unterschiedliche Erwärmung an Berghängen (Tal zu Berg), tagsüber weht
ein Wind bergauf und nachts bergab.
Kühltruhen werden in Supermärkten oft ohne Deckel aufgestellt. Dies
ist machbar, da die kalte Luft nicht nach oben und über den Rand
strömt.
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