Chemische Experimente für die Grundschule

Kerzenrauch

Zeitbedarf:

5-10 Minuten.

Voraussetzung und Sicherheits-training:

	Umgang der Schüler mit Streichhölzern bzw. Feuerzeug. Bei Streichholz: in Anreiberichtung dürfen sich keine Schüler befinden.
	Sicheres Löschen einer Kerze: Ausblasen mit dahinter gehaltener Hand.

Problemfrage:

Was brennt an der Kerze? (Docht? Wachs?)

Hinführung:
(Problemgrund)

Antworten der Schüler vor der Durchführung des Versuches sammeln, die Schüler dort abholen, wo sie sich vom Stand der Vorstellung her befinden. Zu erwarten wären etwa:

	der Docht,
	das Wachs,
	die Luft...

Problembe-
wusstsein:

Demonstration durch den Lehrer: eine gerade gelöschte Kerze lässt sich aus größerer Entfernung anzünden, ohne den Docht mit der Flamme zu berühren.

Zur Sicherung: Schüler sollen beschreiben, was der Lehrer gemacht hat.

Ergebnis: die Kerze muss vorher gebrannt haben.

Problemer-
kenntnis:

Wieso lässt sich die Kerze anzünden, ohne den Docht mit der Flamme zu berühren?

Analyse des Problems:

Die Kerze brennt, ohne dass sie berührt wird!

Vorschläge zur Lösung:

Wie könnte man herausfinden, warum die Kerze so anzuzünden ist? Mögliche Lösungsvorschläge:

	??
	??

Auswahl eines der Vorschläge:

Material:

	dicke Kerze (5cm) oder Teelicht
	Streichhölzer oder Anzünder mit langem Hals

	Alu-Folie als Feuer hemmende Unterlage
	großes Glas mit Wasser

Durchführung:

Schüler versuchen, eine gerade ausgeblasene Kerze mit einem brennenden Streichholz anzuzünden (ohne den Docht zu berühren).

Beobachtung:

Schüler berichten, ob und wie sie es geschafft haben, die Kerze wieder anzuzünden.
Die Kerze kann wieder entzündet werden, ohne dass der Docht berührt werden muss. Es gelingt, wenn man die Flamme in den "Rauch" hält.

Deutung:

Wenn man den heißen "Kerzendampf" mit der Flamme berührt, entzündet sich die Kerze. Beim "Kerzendampf" handelt es sich eigentlich um Rauch, d.h. fest gewordene, sehr kleine Wachströpfchen. Werden sie durch eine Flamme wieder erhitzt, so lange sie noch bis zum Docht reichen, kann die Flamme entlang wandern und das Wachs am Docht wieder anzünden.

Deutung der Vermutungen aus dem Problemgrund:

	"der Docht brennt": Der Docht brennt erstens nur am Anfang, bis das Wachs verdampft. Daher hat er seine geschwärzte Spitze. Zweitens brennt er, wenn er so lange geworden ist, dass er aus der Flamme herausragen würde.
	"das Wachs brennt": es brennt erst, nachdem es geschmolzen und verdampft ist, sobald es mit Luft in Berührung kommt und angezündet wird. So entsteht eine Flamme.
	"die Luft": Luft brennt ohne Brennstoff nicht.

Entsorgung:

Hausmüll bzw. Alu-Sammelbehälter.

Quelle:

Seminar für GS, Didaktik der Chemie, Universität Bayreuth.

Hintergrund:

Damit eine Kerze brennt, benötigt sie Luftzutritt und eine Flamme zum anzünden, d.h. zum Erhitzen des Wachses bis zum Verdampfen.

Did. Hinweise:

Diskussion: Welche Bedeutung hat der Docht einer Kerze oder eines Öllämpchens? Warum brennt nicht jeder brennbare Stoff sofort bei Annäherung einer Flamme? Wie sitzt eine Flamme auf dem Docht?

WWW:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/grundsch/versuche/gs-v-031.htm
Die springende Kerzenflamme
http://www.quarks.de/feuer2/02.htm
Sehr schöne, kompakte Erklärung.
http://www.quarks.de/feuer/02.htm
Ergänzende Erklärungen zur Kerzenflamme.

Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth