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Effektversuche
Riesenkristalle
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S |
Zeitbedarf: |
| Herstellung des Impfkristalls: 1 Woche |
| Züchten des Riesenkristalls: 4-6 Wochen |
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Ziel/Effekt: |
Motivation; Entstehung regelmäßiger Formen
in der Natur
Züchten von riesigen Kristallen |
Material: |
| 2 Bechergläser (100ml, hoch) |
| Holzstäbchen (Bleistift) |
| Faden ca. 10cm lang (Polyester oder sehr dünne Angelschnur) |
| Schutzbrille |
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| Schutzhandschuhe |
| Heizrührer |
| Magnetrührstäbchen |
| Löffelspatel |
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Chemikalien: |
| Kaliumhexacyanoferrat(III) K3[Fe(CN)6]
R32 S22-24/25 |
| dest. Wasser |
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Durchführung: |
Herstellen
gesättigter Lösungen:
Ein
Becherglas wird mit dest. Wasser gefüllt und auf ca. 40°C erwärmt. Im
Becherglas wird so viel
Kaliumhexacyanoferrat(III) gelöst wie möglich. Die Lösung anschließend abkühlen lassen. Erst wenn sich ein
Bodenkörper gebildet hat, ist die Lösung darüber gesättigt!
Impfkristalle:
Die gesättigte Lösung nun in ein frisches Becherglas dekantieren und
ca. 1 Woche stehen lassen. Danach von den Kristallen am Boden einen schön
gleichmäßig gewachsenen Kristall aussuchen und als Impfkristall verwenden.
Wachstum (Variante 1):
Den Impfkristall an einen Faden binden; das andere Ende so am
Holzstäbchen befestigen, dass der Kristall, ins Becherglas gehängt, ca.
1cm über dem Boden schwebt. Die gesättigte Lösung in ein frisches Becherglas dekantieren und den Kristall hineinhängen. Wenn der Kristall die
gewünschte Größe erreicht hat, einfach aus der Lösung herausnehmen und auf
einem Taschentuch trocknen lassen.
Wachstum (Variante 2):
Man legt 3-6 Impfkristalle auf den Boden des Becherglases und füllt das
Glas mit der gesättigten Lösung bis kurz unter den Rand auf. An einen
ruhigen, nicht zu warmen (oder temperaturveränderlichen) und zu trockenen
Ort stellen (schlecht: Abzug, Fensterbrett; besser: in einen Schrank
stellen).
Wichtig: Sollte es nötig werden, Lösung nachzubereiten, so sollte man
sich immer durch den Bodenkörper überzeugen, dass die Lösung
wirklich gesättigt ist, sonst kann der schöne Kristall ziemlich schnell
wieder verschwinden oder "angefressen" aussehen! Wenn der Kristall die
gewünschte Größe erreicht hat, einfach aus der Lösung herausnehmen und auf
einem Taschentuch trocknen lassen.
Schutz:
Zum Schutz des Kristalls kann man ihn mit Lack überziehen. Dazu
benötigt man Zaponlack. Dieser ist löslich in Aceton. |
Beobachtung: |
In 4-6 Wochen erhält
man Kristalle mit 2-3cm Kantenlänge. |
Entsorgung: |
Nicht benötigte
Lösungen eindampfen lassen und Salze wieder verwenden. |
Quelle: |
| Roesky, H.W., Möckel, K.: Chemische Kabinettstücke, 1. Aufl., VCH,
Weinheim, New York, Basel, Cambridge, Tokyo, 1996, S.296-298, verändert
14.11.05 |
| Allgemeingut, Universität Bayreuth |
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Hintergrund: |
Das hier verwendete
rote Blutlaugensalz löst sich im Wasser in der Wärme besser als in der
Kälte. Bei der Abkühlung der heiß gesättigten Lösung setzt nach einiger
Zeit die Kristallbildung ein. |
Hinweise: |
| Man befestigt in dem Becherglas ein aufgerautes, metallisches Kreuz
so, dass es aufrecht steht und fügt anschließend die gesättigte Lösung
hinzu, bis sie das Glas nahezu ausfüllt und alle Metallteile umhüllt.
Nach ein paar Tagen haben sich aus der gelblichen Salzlösung rote
Kristalle am Kreuz abgesetzt. |
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Did.
Hinweise: |
| Das Thema Kristalle bietet sich an, fächerübergreifenden Unterricht
durchzuführen:
Die Betrachtung kristallographischer Fragestellungen könnte in der
Geometrie im Mathematikunterricht als Thema aufgegriffen werden.
Kristalleigenschaften, wie Magnetismus oder Piezoelektrizität könnten
gleichzeitig in der Physikstunde behandelt werden. Vorkommen und
Gewinnung sind Themen der Geographie und Geologie und gehören somit auch
in den Erdkundeunterricht.
Die Schönheit und die äußere Erscheinung von Kristallen ist ästhetisch
so ansprechend, dass das Thema sogar in den Kunstunterricht
einbezogen werden kann. |
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© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de,
Stand:
20.09.10
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