Effektversuche

Brennendes Eis

S

Zeitbedarf:
bulletVorbereitung: 10min
bulletDurchführung: 5min
Ziel/Effekt: Herstellen einer brennenden eisähnlichen Substanz
Material:
bulletfeuerfeste Unterlage
bullet2 Bechergläser (250ml)
bulletSchutzbrille
bulletSchutzhandschuhe
bulletWägepapier
bulletWaage
bulletEiswürfelform
bullet2 Messzylinder (50ml, 150ml)
bulletpH-Papier
bulletSpatel
bulletFeuerzeug
bulletHeizrührer
bulletMagnetrührstäbchen
Chemikalien:
bulletEthanol C2H5OH
R11  S(2)-7-16
bulletNatriumhydroxid-Lösung (c = 1mol/l) NaOH
R35  S(1/2)-26-37/39-45

 

bulletCalciumacetat Ca(CH3COO)2
S22-24/25
bulletdest. Wasser
 
Vorbereitung: Zur Herstellung einer gesättigten Calciumacetat-Lösung werden in ein Becherglas 15g Calciumacetat abgewogen und in 50ml dest. Wasser gelöst. Gegebenenfalls noch so lange Calciumacetat zufügen bis sich ein leichter Bodensatz bildet (geringe ungelöste Anteile stören nicht). Zur gesättigten Calciumacetat-Lösung gibt man so viel Natriumhydroxid-Lösung, bis die Lösung schwach basisch reagiert.
Durchführung:
A!
Von der gesättigten Calciumacetat-Lösung füllt man ca. 25ml in das zweite Becherglas und gibt 150ml Ethanol hinzu. Kurz nach dem Zusammengeben der beiden Lösungen entsteht ein Gel. Falls von der Lösung nicht alles fest wird, kann noch etwas gesättigte Calciumacetat-Lösung zugegeben werden. Zur Formgebung gibt man die Masse in eine Eiswürfelform oder formt sie grob mit den Händen zu einem Würfel (Handschuhe!). Die geformten Stücke werden auf die feuerfeste Unterlage gelegt und nach Abdunkeln des Raumes wird das "Eis" angezündet.
Beobachtung: Das "Eis" brennt mit gelber Flamme. Nach kurzer Zeit wird die Oberfläche rau und körnig, später sogar schwarz. Ist das Ethanol verbrannt, bleibt eine Kruste aus festem Calciumacetat auf der Oberfläche des "Eiswürfels" zurück. Kratzt man die Oberfläche etwas weg, kommt wieder "brennbares Eis"  zum Vorschein.
Entsorgung: Der feste Rückstand wird in Wasser gelöst und ins Abwassernetz gespült.
Quelle:
bullet http://www.cumschmidt.de/index.html?v_brennpaste.htm, verändert 13.02.06
Hintergrund: Die Löslichkeit von Calciumacetat ist im Ethanol/Wasser-Gemisch viel geringer als in Wasser. Das Calciumacetat fällt daher in Form vieler kleiner flächiger Kristalle aus und es  entsteht sehr rasch ein Gel. Ethanol haftet an den Calciumacetatkristallen an, wodurch das Ethanol/Wasser-Gemisch im Gel enthalten ist (ähnlich wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugt). Durch das Ethanol lässt sich das Gel ganz leicht entzünden.
Hinweise:
bulletIn Geschäften für Angler- und Outdoorbedarf kann man Brennpaste kaufen, welche in der qualitativen Zusammensetzung der des brennenden Schnees entspricht. In der quantitativen Zusammensetzung gibt es jedoch Unterschiede in Konsistenz und Brennbarkeit. Selbst hergestellte Brennpaste sollte nur in geeigneter, sicherer Umgebung eingesetzt werden.
bulletUm einen größeren "Eiswürfel" zu erhalten kann man das ausgefallene Calciumacetat anstatt in die Eiswürfelform auch in eine quadratische Tupperdose geben. Hierzu muss der Ansatz, je nach Größe der Dose, vervielfacht werden.
Did. Hinweise:
bulletEinsetzbar als Beispiel für Fällungsreaktionen.

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Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth

© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de, Stand: 20.09.10