Effektversuche

Reaktion von Aluminium und Brom

Lehrer
A!

Zeitbedarf:
bulletVorbereitung: 2min
bulletDurchführung: 3min
Ziel/Effekt: Demonstration einer stark exothermen Reaktion;
Aluminiumkügelchen "tanzen" unter Feuererscheinungen auf Brom.
Material:
bulletReagenzglas (d = 3cm)
bulletBecherglas (500ml)
bulletPinzette
bulletSchutzbrille
bulletSchutzhandschuhe
bulletFortuna-Pipette (2ml)
bulletSpatel (Breite 5mm)
bulletStativ, Muffe, Klammer
bulletAbzug
Chemikalien:
bulletAluminiumpulver Al
R10-15  S(2)-7/8-43
bulletBrom Br2
R26-35-50 
S(1/2)-7/9-26-45-61
bulletNatriumthiosulfat Na2S2O3
S22-24/25
bulletAluminiumfolie
bulletSand
bulletdest. Wasser
 
Vorbereitung: Im Abzug wird das Reagenzglas senkrecht in das Stativ eingespannt. Unter das Reagenzglas stellt man das halb mit Sand befüllte Becherglas. Aus der Aluminiumfolie werden etwa 7 erbsengroße Kügelchen gedreht.
Durchführung:

Mit der Pipette werden vorsichtig ca. 2ml Brom in das Reagenzglas eingefüllt. Anschließend gibt man eine Spatelspitze Aluminiumgranulat und unter Zuhilfenahme der Pinzette 3 Aluminiumkügelchen in das Reagenzglas.

Danach Abzug sofort schließen!!!

Beobachtung: Nach 5s beginnt eine heftige Reaktion. Unter Feuererscheinungen und Rauchentwicklung verbrennen die Aluminiumkügelchen, während sie auf der Bromoberfläche hin und her tanzen.
Entsorgung: Der Überschuss an Brom wird mit Natriumthiosulfat-Lösung umgesetzt und mit den halogenhaltigen Chemieabfällen entsorgt.
Quelle:
bullet www.experimentalchemie.de/versuch-053.htm, verändert 06.10.05
bullet http://userpage.chemie.fu-berlin.de/~tlehmann/
sonderab/brom.html, Stand 16.02.06
Hintergrund: Aufgrund der unterschiedlichen Redoxpotentiale der beiden Edukte Brom und Aluminium läuft eine Redoxreaktion nach folgendem Schema ab:

Brom wird dabei zu Br - reduziert und Aluminium zu Al3+ oxidiert.

Hinweise:
bulletDer Versuch kann solange wiederholt werden, bis das Brom im Reagenzglas aufgebraucht ist.
bulletVorsicht: Es kann vorkommen, dass die Reaktion so heftig ist, dass ein Teil des Broms oder des Aluminiums mit dem entstehenden Rauch hinausgeschleudert wird! Daher keine brennbaren Materialien in der Nähe aufbewahren! Da das Reagenzglas durch die exotherme Reaktion sehr heiß wird, sollte man es nach dem Versuch erst abkühlen lassen.
bulletBrom ist wassergefährdend (WGK 2). Wegen der starken Ätzwirkung verbietet sich auch die Entsorgung von Kleinstmengen im Ausguss von selbst. Wegen des hohen Preises sollte Brom niemals als Abfall entsorgt, sondern aufgebraucht werden. Eine Aufreinigung wird wohl kaum jemals notwendig sein. Falls doch, lässt es sich unter Verwendung eines wirksamen Kühlers leicht destillieren. Enthaltenes Wasser kann man durch ausgiebiges Verrühren mit konzentrierter Schwefelsäure entfernen. Nicht lohnende Kleinmengen können mit einem Reduktionsmittel zum Halogenid reduziert und danach ins Abwasser gegeben werden. (Bromide sind, sofern das Kation nicht toxisch ist, schwach wassergefährdend (WGK 1).) Das als Reduktionsmittel oft empfohlene Thiosulfat gibt bei der Reaktion häufig unlösliche Niederschläge. Mit Sulfit-Lösungen entstehen dagegen nach der Desaktivierung klare Lösungen. Da in diesem Fall die bei der Reaktion entstehende Bromwasserstoffsäure zu einer unerwünschten Entwicklung von Schwefeldioxidgasen führen kann, gibt man bei größeren Mengen zweckmäßig noch Natronlauge hinzu.
Did. Hinweise:
bulletBeispiel einer exothermen Reaktion bzw. einer Redoxreaktion.
bulletBeispiel einer Synthese aus Elementen.
WWW:
bulletVideo: http://www.experimentalchemie.de/versuch-053.htm

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Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth

© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de, Stand: 20.09.10