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Experimente für den
Chemieunterricht
Lösungsverhalten in Abhängigkeit von der
Temperatur
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Lehrer |
Zeitbedarf: |
30-45 Minuten (+ 30min Wartezeit). |
Ziel: |
Lösungsenthalpie,
RGT-Regel |
Material: |
| Erlenmeyerkolben 250ml |
| Bürette 50ml |
| Vollpipette 10ml |
| Heizrührer |
| Kristallisierschale ca. 250ml |
| Waage 0,0g |
| Pulverspatel 8mm |
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| 4 Messkolben 100ml |
| Vollpipette 25 ml |
| Pateurpipette mit Hütchen |
| Becherglas 100ml |
| Thermometer <100°C |
| Magnetrührstäbchen |
| Peleusball |
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Chemikalien: |
| Strontiumhydroxid |
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| Salzsäure w=0,1m |
| Lackmuslösung |
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| dest. Wasser |
| Eis |
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Durchführung: |
In den Erlenmeyerkolben werden
100ml dest. Wasser gegeben und mit einem Magnetrührstäbchen versehen in der
Kristallisierschale auf den Heizrührer gestellt. Anschließend werden 3g Strontiumhydroxid zugegeben, die Lösung gerührt, und mit einem
Thermometer versehen. Die Kristallisierschale wird mit Eis und Wasser bis auf
eine Höhe gefüllt, die der Lösung im Erlenmeyerkolben entspricht. Hat die
Lösung eine Temperatur von 10°C erreicht, wird anschließend die
Rührfunktion abgestellt, 10ml entnommen und in einen Messkolben gegeben.
Weitere 10ml werden jeweils, wie oben beschrieben, bei 20°C, 30°C und
40°C entnommen (Heizfunktion). Die Lösungen in den Messkolben werden auf
100ml aufgefüllt und anschließend ca. 30min stehen gelassen, damit sich
ungelöste Bestandteile absetzen können. Von jedem Messkolben werden nun
25ml entnommen und mit Salzsäure (Indikator: Lackmuslösung) quantitativ titriert. Mit jedem Inhalt eines Messkolbens können bis zu drei Titrationen durchgeführt werden. |
Beobachtung: |
Das Strontiumhydroxid
löst sich auch bei 40°C nicht vollständig im Wasser, da die Menge so
bemessen wurde, dass auch bei höheren Temperaturen eine gesättigte
Lösung vorliegt. Die Lösungen, die bei höheren Temperaturen entnommen
wurden, benötigen mehr Salzsäure zur Neutralisation. |
Die Lackmuslösung verfärbt sich gelborange (vorher:
blau):
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Auswertung:
(Variante Oberstufe) |
Um den Gehalt an Strontiumhydroxid in der
Ausgangslösung zu bestimmen, müssen zunächst alle Verbrauchsvolumina für
Salzsäure bei jeder Temperatur gemittelt werden. So erhält man einen VHCL-Wert
für jede Temperatur.
Diese Werte müssen nun mit der Konzentraion (0,1 mol/l) multipliziert
werden um die verbrauchte Stoffmenge zu erhalten:
VHCL x cHCL = nHCL
Die Hälfte (siehe Reaktionsgleichung) dieses Wertes gibt die
Stoffmenge an Strontiumhydroxid in 25ml der verdünnten Analysenlösung
an.
nHCL / 2 = nSr(OH)2
Mit 4 multipliziert ergibt sich die Stoffmenge an Strontiumhydroxid
in 100ml Analysenlösung, welche der Stoffmenge in der entnommenen
Lösung entspricht.
nSr(OH)2 x 4 =
nges
Dieser Wert ist letztlich durch das entnommene Volumen (10ml) zu
teilen um die Konzentration an Strontiumhydroxid in der Lösung zum
Zeitpunkt der Entnahme bei einer bestimmten Temperatur zu erhalten.
nges / VSr(OH)2 = cSr(OH)2 |
Auswertung:
(Variante Mittelstufe) |
Zusammengefasst muss man den
gemittelten Verbrauchswert an Salzsäure mit 20 multiplizieren um die
Strontiumhydroxidkonzentration in mmol/l bei der entsprechenden
Temperatur zu erhalten. |
Deutung: |
Bei erhöhter Temperatur steigt
die Löslichkeit, da das Lösen von Strontiumhydroxid ein endotherner
Vorgang ist, der durch erhöhte Temperatur begünstigt wird. Bei der
Neutralisation reagiert Strontiumhydoxid mit Salzsäure zu dem entsprechenden
Salz und Wasser: Sr(OH)2 + 2H3O+Cl-
-----> SrCl2 + 4H2O |
Entsorgung: |
Ausguss E1 |
Quelle: |
Praxis der Naturwissenschaften - Chemie, 2004, Heft 7, S. 44 |
Hintergrund: |
Es existieren auch Stoffe (zum
Beispiel wasserfreies Calciumchlorid), die beim Lösen in Wasser selbiges
erwärmen und deren Reaktion deshalb eine exotherme ist. In diesem Fall
steigt die Konzentration mit der Temperatur nicht an. |
Hinweis: |
Strontiumhydroxid kostet ca. 40€/100g, z.B.
Fa. Aldrich. |
© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de,
Stand:
16.03.09
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