Zeitbedarf: |
ca.
90 Minuten. |
Ziel: |
Extraktion von Farbstoffen unter
gleichzeitigem
Färben eines gebeizten und ungebeizten Gewebes;
Rubia tinctorium L. (Krapp) |
Material: |
 | Heizplatte |
 | Becherglas 1000ml |
 | Gazebeutel aus Polyester ca. 8,5*11cm |
 | Polyesterfaden, Nadel |
 | Glasstab |
 | Löffel |
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 | Tiegelzange |
 | Schutzhandschuhe |
 | Waage |
 | Becherglas 150ml als Beutelhalter beim Wiegen |
 | Zum beizen: zusätzliches Becherglas 400ml |
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Chemikalien: |
 | Baumwoll-Schrägband b=4cm (für Lesezeichen,
ca. 20cm = 1.5g), je nach Aufgaben-stellung:
je Schüler 1x, ausgefranst, gebeizt zum behalten,
je Schüler 1x, ausgefranst, gebeizt zum tauschen. |
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 | Satin-Band, ca. 20cm (Polyester), je Gruppe 1x, ungebeizt. |
 | Trockenmaterial Krappwurzel |
 | Spülmittel |
 | Alaun KAl(SO4)2*12
H2O |
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Vorbereitung: |
Herstellen von
200ml
Lösung w=1% von Alaun. Bis zu 10g Baumwollgewebe werden
in der heißen Alaun-Lösung
5 Minuten lang gebeizt, danach
dreimal mit kaltem Wasser gespült und
ggf. luftgetrocknet. Es kann auch
gleich anschließend gefärbt werden. |
Durchführung: |
Auf der Waage
Gazebeutel in das kleine Becherglas stellen und 20g getrocknete,
gemahlene Krappwurzel abwiegen. Beutel zunähen, dann zusammen mit 400ml Wasser
und 2 Tropfen
Spülmittel in das 1000ml Becherglas
geben. Zum Sieden erhitzen (höchste Heizstufe), dann
eine Stunde heiß einwirken lassen (Heizstufe
anpassen).

Dann Gewebe mit der Tiegelzange entnehmen und so
lange unter fließendem kaltem Wasser spülen, bis
das Spülwasser klar ist. Schutzhandschuhe verwenden. Zum Trocknen aufhängen. |
Ergebnis: |

Nach dem Färbevorgang (a, b) ist kein deutlicher Unterschied
zwischen der gebeizten (a) und ungebeizten (b) Probe zu sehen. Erst nach
dem Waschen wird der Qualitäts-unterschied (a', b') offensichtlich. |

Polyester erscheint
in einem anderen Farbton als Baumwolle. Das kann ein Hinweis sein, dass in
der roten Lösung sich noch andere Farbstoffe verbergen. |
Deutung: |
Bei den
Farbstoffen der Krappwurzel handelt es sich um Vertreter aus der Klasse
der Anthrachinone, hauptsächlich Alizarin. Nach dem Beizen haften an den
abstehenden OH-Gruppen der Zellulose Al3+-Kationen, die beim
Färbevorgang Kopplungsstellen für Farbstoffmoleküle darstellen.
Elektrostatische Kräfte fixieren sie an den
OH-Gruppen der Baumwollfaser. Im Wollprotein scheinen mehr polare Reste
als Andockstellen für Al3+-Kationen zur Verfügung zu stehen.

Neben dem roten Alizarin sind noch gelbe
... enthalten. |
Entsorgung: |
Überstand in den Ausguss, Säckchen in den Hausmüll leeren. Beize weiter
verwenden bzw. eindampfen. |
Quelle: |
Lehrstuhl für Organische Chemie I, Universität Bayreuth. |
Did. Hinweise: |
Vergleich der Waschechtheit bei gebeizten und ungebeizten Geweben. |