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Beseitigungsgruppe |
Behandlungs- und
Beseitigungshinweise |
B 1 |
Umweltgefährdende anorganische Feststoffe
(jedoch nicht brandfördernde und selbstentzündliche Substanzen) und
nicht mehr identifizierbare Chemikalien Sammelbehälter |
Die Abfälle getrennt verpackt und gesammelt den
Problemabfallsammlungen aus Haushalten oder einer Sondermüllannahmestelle
mit kurzer Hinweisangabe zuführen. |
B 2 |
Saure und basische Abfälle sowie
Schwermetallsalzlösungen außer Chromat- und Quecksilberverbindungen
Sammelbehälter |
Reste (Säuren und Basen nur verdünnt!) in einem großen
Kunststoffbehälter (Warnhinweisschilder "C: Ätzend" und "Xn:
Gesundheitsschädlich") sammeln; Beseitigung wie B 1.
Behälter bei der Lagerung nicht gasdicht verschließen! Zur Verminderung
des Volumens wird vorgeschlagen: Inhalt der 3/4 vollen Behälter mit
Kalkmilch oder Natronlauge auf ca. pH 8 (Hydroxidfällung!) einstellen,
filtrieren oder etwa einen Tag stehen lassen: Niederschlag abtrennen und
zu B 1; klare Flüssigkeit in das kommunale Abwassernetz einleiten. |
B 3 |
Chromat-Abfälle
Nach spezifischer Behandlung in Sammelbehälter |
In einer Glasflasche
(Warnhinweisschild "Xn: Gesundheitsschädlich" und Xi;
Reizend") sammeln; wenn Behälter 3/4 voll: Chromat z.B. mit
Natrium(hydrogen)sulfit bei pH ca. 2 zu Chrom(III) reduzieren (für 20 g
Chromtrioxid ca. 40 g Natriumhydrogensulfit erforderlich!). Nach einer
Reaktionszeit von mindestens zwei Stunden die grüne Lösung zu B 2. |
B 4 |
Organische Abfälle
Sammelbehälter |
Abfälle in einem Glas- oder in
einem inerten Kunststoffbehälter (maximal 10 l; Warnhinweisschild
"F: Leichtentzündlich" und "Xn:
Gesundheitsschädlich") sammeln und mit grober Inhaltsangabe sicher
verpackt nach B 1 beseitigen.
 | Gemische mit Chromat zu B 3. |
 | Gemische mit Nitriersäure vorher neutralisieren (sonst
Explosionsgefahr!). |
 | Acrylnitril mit (höchstens) 15 %iger wässriger Hypochloritlösung
im Abzug oxidieren (zur vollständigen Umsetzung kräftig rühren,
Schutzbrille!), dann zu B 2. |
 | Kohlenstoffdisulfid (Schwefelkohlenstoff), flüchtige Ether und
Ester in kleinen Mengen im Abzug verdunsten lassen (Vorsicht, keine
offenen Flammen!) |
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B 5 |
Brandfördernde und selbstentzündliche feste
Stoffe
Sammelbehälter |
 | Abfälle derartiger Stoffe (z.B. Kaliumpermanganat, Chlorate,
Peroxide) getrennt in dicht verschlissenen, bruchsicheren Behältern
sammeln (gegebenenfalls während der Lagerung anfeuchten) und nach B1
beseitigen. |
 | Phosphor, weiß:
Wasser, das mit weißen Phosphor in ein Becherglas dekantieren und mit
Kaliumpermanganat stehen lassen.
Phosphorpartikel mit konzentrierter Salpetersäure im Abzug erwärmen
(Vorsicht! Bildung nitroser Gase!).
Lösungen von weißem Phosphor in Kohlenstoffdisulfid
(Schwefelkohlenstoff) nicht aufbewahren: Im Abzug oder im Freien
vorsichtig abbrennen.
Geräte, die mit weißem Phosphor in Berührung gekommen sind, nach
dem Experimentieren sorgfältig abflammen, Papier verbrennen,
Glasgeräte mit Kaliumpermanganatlösung spülen. |
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B 6 |
Alkalimetalle
Nach spezifischer Behandlung in Sammelbehälter |
Abfälle von Lithium und Natrium
in kleineren Portionen in eine größere Menge Spiritus geben. Bei Kalium
unbedingt Butanol verwenden. Umrühren, stehen lassen, bis sich alles
umgesetzt hat, dann mit Wasser umsetzen (Schutzbrille!) und zu B 2. |
B 7 |
Metallisches Quecksilber
Sammelbehälter |
Abfälle in einer
Kunststoffflasche (Warnhinweisschild "T: Giftig") dicht
verschlossen sammeln (Achtung: auch kleinste Quecksilberreste
aufsammeln!). Mechanische/chemische Reinigung an der Schule oder
Zuführung an einen Wiederaufbereitungsbetrieb. |
B 8 |
Quecksilberverbindungen
Eigener Sammelbehälter im Giftschrank |
Abfälle in einem Behälter dicht
verschlossen (Warnhinweisschild "T: Giftig") sammeln.
Beseitigung siehe B 1.
 | Quecksilberoxid-Batterien (z.B. alle Knopfzellen) gesondert sammeln. |
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B 9 |
Andere Giftstoffe
Eigener Sammelbehälter im Giftschrank Cyanidabfälle nach spezifischer
Behandlung in Sammelbehälter |
Abfälle stets in Behältern
(Warnhinweisschild "T: Giftig") dicht verschlossen sammeln und
nach B1 beseitigen.
 | Cyanidhaltige Abfälle können
a) bei pH>11 im Giftschrank aufbewahrt und dicht verschlossen nach
B 1 beseitigt werden;
b) im Abzug zu Cyanat oxidiert werden:
Lösung auf Cyanid-Gehalt unter 2 g/l verdünnen, pH 11 einstellen,
wenige Tropfen gesättigte Kupfersulfat-Lösung als Katalysator
zugeben. Langsam das abgeschätzte Volumen Wasserstoffperoxid (30%ig)
zutropfen (pro Gramm Kaliumcyanid ca. 2-5ml Wasserstoffperoxid 30%ig).
Mindestens 2 Stunden reagieren lassen. Nach Prüfung auf
Cyanidfreiheit, z.B. mit im Handel erhältlichen Teststäbchen,
Wiederbehandlung nach B 2.
(Vorsicht! Aus eventuell noch vorhandenen Cyanidresten kann bei pH
<= 6 Cyanwasserstoff frei werden, Vergiftungsgefahr!) |
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B 10 |
Nitrit und lösliche Fluoride
Nach spezifischer Behandlung im Sammelbehälter |
 | Nitrite z.B. mit saurer Kaliumpermanganatlösung zu Nitrat
oxidieren; dann zu B 2. |
 | Fluoride und Fluorwasserstoffsäure mit Calciumhydroxid zu
Calciumfluorid umsetzen und zu B 2.
(Vorsicht: Fluorwasserstoffsäure verursacht heimtückische und
langwierige Entzündungen!) |
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B 11 |
Carbide
Nach spezifischer Behandlung im Sammelbehälter |
Abfälle im Abzug vorsichtig mit
Wasser umsetzen, freiwerdende Gase abbrennen (Explosionsgefahr!
Vergiftungsgefahr!); danach zu B 2. |
B 12 |
Verbrauchte Fixierbäder |
In einem Kunststoffbehälter
(Warnhinweisschild Xn: Gesundheitsschädlich") im Photolabor sammeln.
Rückgabe in kleinen Mengen evtl. an Photofachgeschäfte, in größeren
Mengen an Wideraufbereitungsbetrieb für Silber. |