Methodenbausteine für den Chemieunterricht

"Stille Post"

L

Zeitbedarf: Erste Anwendung: ca. 40 min; bei geübten Schülern: ca. 25 min
Ziel: Elemente wissenschaftlichen Arbeitens: genaue Beobachtung; präzise Beschreibung; exakte Zeichnungen; Versuchsaufbauten; Reflexion der eigenen Tätigkeiten
Material: Die angegebenen Materialien werden für jede Gruppe benötigt:
bulletje 1 Skizze von den Versuchsaufbauten, markiert in den Farben rot, blau und grün: Vorlagen
bulletje 1 laminiertes Arbeitsblatt mit entsprechenden Arbeitsaufträgen in den Farben rot, blau und grün: Vorlagen
bulletje 1 wasserlöslicher Folienstift
bulletje 1 Briefumschlag DIN A4, markiert mit den Farben rot, blau und grün
bulletGeräte:

Skizze rot: Laborboy, Magnetrührer, Magnetrührstäbchen, Erlenmeyerkolben 100 ml, Bürette, Glastrichter zum Befüllen der Bürette, Stativ, Muffe, Bürettenhalter.

Skizze blau: Brenner, Dreibein, Keramikdrahtnetz, Stativ, 2 Klemmen, 2 Muffen, Porzellanschale, Glastrichter mit rechtwinklig gebogenem Auslauf, Gaswaschflasche, 1 Gummischlauch ca. 15 cm und 1 Gummischlauch ca. 50 cm lang.

Skizze grün: Dreibein, Keramikdrahtnetz, Erlenmeyerkolben 200 ml, durchbohrter Gummistopfen dafür, Brenner, Stativ, 2 Klemmen, 2 Muffen, Standzylinder, 2 rechtwinklig gebogene Glasrohre, Verbindungsschlauch ca. 15 cm.

Vorbereitung:
bulletTische vorbereiten mit den entsprechenden Materialien
bulletSchüler in Gruppen zu je 6 Personen und innerhalb dieser Kleingruppen zu je 2 Schülern einteilen, von denen jede eine Farbe zugeteilt bekommt.
Sozialform: Gruppenarbeit zu je 6 Schülern.
Durchführung
Schritt 1:
Es gilt das Prinzip der "Stillen Post" - jeder Schritt ist geheim!

Jede Kleingruppe erhält die Skizze eines Aufbaus und soll diese in Worten schriftlich beschreiben. Anschließend kommt die Skizze in den Briefumschlag der entsprechenden Farbe.

Die Kleingruppen wechseln ihre Plätze im Uhrzeigersinn.

Durchführung
Schritt 2:
Jede Kleingruppe versucht anhand der Beschreibung der vorangegangenen Gruppe die Apparatur aufzubauen. Anschließend kommt die Beschreibung  in den Briefumschlag der entsprechenden Farbe.

Die Kleingruppen wechseln ihre Plätze im Uhrzeigersinn.

Durchführung
Schritt 3:
Jede Kleingruppe zeichnet den Versuchsaufbau am nun erreichten Platz.
Auswertung: Gemeinsames Vergleichen der gegebenen Anfangsskizzen mit den selbst erstellten Zeichnungen innerhalb der 6er-Gruppe. Abweichungen und Ungenauigkeiten sollten auf ihre Ursache untersucht werden.
Diskussion: Diskussion der Ergebnisse bzw. aufgetretener Probleme im Klassenverband. Bewusst machen der Ziele und der Elemente des wissenschaftlichen Arbeitens.
Vorkenntnisse:
bulletChemische Geräte (zumindest die beteiligten) benennen können
bulletDas Prinzip von Versuchsaufbauten in der Chemie kennen (z.B.: Stativverwendung, Schlauch/Rohr-Kupplung, ...)
Quelle: CD: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung - Offene Lernformen im Chemieunterricht, Dillingen 2007
Did. Hinweise:
  1. Didaktischer Ort: Festigung
  2. Zeitliche Diskrepanz der Lösungen bei unterschiedlichen Gruppen einplanen - Zusatzaufgaben bereitstellen, z.B. Wörterbuch Deutsch-Englisch (alternativ: http://www.leo.org)  bereitstellen und alle verwendeten Gerätschaften in englischer Sprache benennen lassen.
  3. Es sollten eigene Skizzen von Versuchsaufbauten (angepasst an die Jahrgangsstufe und an die vorhandenen Materialien) erstellt werden (z.B. mit ChemWindow, ChemDraw, Powerpoint oder per Hand).

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Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth

© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de, Stand: 20.09.10