3.6 Basiskonzepte
Hinweise zu Lösungen für die Selbstkontrollen
- II: Geben Sie an, welche Basiskonzepte Ihrer Meinung nach mit
einer UE "Synthese eines Dipeptids" verfolgt werden können.
Stoff-Teilchen-Konzept. Das Dipeptid
und auch die zur Synthese eingesetzten Aminosäuren sind aus Teilchen
aufgebaut. Es gibt unterschiedliche Teilchen: geladen, ungeladen,
ein-fache (Atome) und zusammengesetzte (Moleküle). Für jeden
Reinstoff ist seine Teilchen-Art typisch.
Struktur-Eigenschafts-Konzept. Aus der Struktur der Stoffe
ergeben sich ihre Eigenschaften. Die Aminosäuren werden in geladene,
polare, unpolare und aromatische Aminosäuren unterteilt. Diese
Bezeichnungen zeigen bereits auf, dass sie verschiedene
Eigenschaften besitzen, die sich aus ihren unterschiedlichen
Seitengruppen ergeben. Das entstehende Dipeptid erhält seine
Struktur durch die in ihm vereinigten beiden Aminosäuren.
Donor-Akzeptor-Konzept. Die Verknüpfung von zwei Aminosäuren
zu einem Dipeptid lässt sich mit Atomgruppen-Austausch beschreiben.
Ein Wasser-Molekül wird "abgegeben", während die zweite AS
angeknüpft wird.
Energie-Austausch. Wärme wird bei manchen chemischen
Reaktionen frei, bei manchen benötigt. Reaktionen lassen sich durch
Energiezufuhr oder -abfuhr beeinflussen. Meist läuft die Bildung von
Peptiden endotherm ab. Es ist also eine Energiezufuhr nötig.
- III: Ordnen Sie die Basiskonzepte in eine Reihenfolge, in der
Sie sie vom Anfangsunterricht ausgehend erwarten würden. Verwenden
Sie dafür Ihre Erfahrungen mit dem Fach Chemie aus der Schulzeit.
Nachfolgend werden die Themenbereiche im
Lehrplan angegeben, zu denen die Basiskonzepte zum ersten Mal
angewendet werden können:
1. Stoff-Teilchen-Konzept. Die Teilchenstruktur der Materie
wird in Jahrgangsstufe 4 (Sachunterricht) bzw. 5 (Natur und Technik)
behandelt.
2. Energie-Austausch. Bereits im Anfangsunterricht des Faches
Chemie werden exotherme, endotherme Reaktionen und die Erhaltung von
Energie besprochen.
3. Struktur-Eigenschafts-Konzept. Im 1. oder 2. Jahr Chemie
wird dieses Basiskonzept beispielsweise beim Thema Salze
(Sprödigkeit) oder Metalle (Duktilität) behandelt.
Donor-Akzeptor-Konzept. Meist im 2. Jahr Chemie kommen
Protonenübergänge zur Sprache.
Gleichgewichts-Konzept. Deutlich später (Gym Bayern Jgst. 12)
kann dieses Basiskonzept bei Gleichgewichtsbetrachtungen angewendet
werden. In Realschulen (Bayern) fehlt das Konzept.
- I: Beschreiben Sie am Beispiel der Reaktion von Natronlauge mit
Salzsäure das Gleichgewichts-Konzept.
Nach äußerlichem "Stillstand" der Reaktion
liegen sowohl Produkte (Natriumchlorid gelöst und Wasser) als auch
noch Edukte (Natriumhydroxid gelöst und Chlorwasserstoff gelöst)
vor.
E-Mail an: Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de
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