Effektversuche

Versilbern von Gläsern

Lehrer

Zeitbedarf:
bulletVorbereitung: 30min
bulletDurchführung: 5min
Ziel/Effekt: Überziehen von Glasgefäßen mit einer silbernen Schicht
Material:
bulletGlas (0,2ml)
bullet3 Bechergläser (50ml)
bulletSchere
bullet2 Spatel (Breite 5mm)
bulletWaage
bulletWägepapier
bulletPipette
bullet2 Meßzylinder (10ml, 50ml)
bulletHeizrührer
bulletParafilm
bullet3 kleine Gummiringe
bulletSpülmittel
bulletSpülbürste
bulletSchutzhandschuhe
bulletSchutzbrille
bulletLaborkittel
bullet2 Magnetrührstäbchen
Chemikalien:
bulletNatriumhydroxid-Plätzchen NaOH
R35  S2-26-37/39
bulletSalpetersäure (konz.) HNO3
R35  S2-23-26-27
bullet

Silbernitrat AgNO3
R34-50/53  S(1/2)-26-45-60-61

bullet

Ammoniak-Lösung (konz.) NH3
R34-37  S7-26

bulletGlucose C6H12O6
bulletdest. Wasser
 
Vorbereitung: Das Glas sollte vorher gründlich mit einer Spülbürste und einigen Tropfen Spülmittel gereinigt werden, um mögliche Fettflecken zu entfernen. Daraufhin wird das Glas zuerst mit etwas konz. Salpetersäure und anschließend mit dest. Wasser ausgespült.

Zur Herstellung einer gesättigter Glucose-Lösung werden im 50ml Becherglas 10g Glucose abgewogen und in 10ml Wasser gelöst. Zur Herstellung der Silbernitrat-Lösung mit einer Konzentration von ca. 0,1mol/l, wird 0,42g AgNO3 in das 50ml Becherglas eingewogen und in 25ml dest. Wasser gelöst. Die Silbernitratlösung sollte immer frisch hergestellt werden!

3 Blätter Parafilm sollten passend zum Verschließen des Glases zurechtgeschnitten werden.

Durchführung: In das Glas werden 15ml der Silbernitrat-Lösung gegeben. Anschließend fügt man mit der Pipette soviel Ammoniak-Lösung hinzu, bis der entstehende milchig weiße Niederschlag von Silberoxid wieder verschwunden ist. Nun gibt man ein Natriumhydroxid-Plätzchen und ca. 3ml der gesättigten Glucose-Lösung hinzu. Das Glas wird mit den Parafilmblättern verschlossen, über die man zusätzlich die 3 Gummiringe zieht. Das Glas wird nun für ca. 2min kräftig geschüttelt (Handschuhe und Schutzkleidung nicht vergessen!). Nachdem sich an der Innenwand des Glases eine silberne Schicht gebildet hat, schüttet man die verbleibende Lösung aus dem versilberten Glas in das leere Becherglas. Das versilberte Glas sollte noch gründlich mit Wasser ausgespült und getrocknet werden.
Beobachtung: Nach und nach scheidet sich an der Innenwand des Glases eine silberne Schicht ab.
Entsorgung: Die Lösungen werden vorsichtig angesäuert (z.B. mit Salpetersäure) und anschließend in die schwermetallhaltigen Abfälle entsorgt. Der Silberspiegel kann mit konz. Salpetersäure wieder aufgelöst werden.
Quelle:
bullet http://www.experimentalchemie.de/versuch-049.htm, verändert, 29.08.05
bullet http://www.chemieexperimente.de/zauber/index.htm, verändert, 29.08.05
Hintergrund: Diese hergestellte Mischung aus Ammoniak-Lösung, Natriumhydroxid und Silbernitrat wird auch als "Tollens Reagenz" bezeichnet. Das Reagenz dient allgemein dazu, reduzierende Aldehyde zu entsprechenden Carbonsäuren zu oxidieren und diese dann indirekt mit dem Silberspiegel nachzuweisen. Die einzelnen Reaktionsschritte werden im Folgenden dargestellt.

Silbernitrat ist wasserlöslich. Es kommt zur Bildung von Silberionen und Nitrationen:

Durch Zugabe von Ammoniak wird die Lösung alkalisch, wodurch die Silberionen als braunes Silberoxid ausgefällt werden:

Durch Zugabe von Ammoniak geht der Silberoxid-Niederschlag als Diamminsilber-Komplex wieder in Lösung:

Die zugegebene Glucose reduziert anschließend unter Bildung von Ammoniak den Diamminsilber-Komplex zu metallischem Silber, das sich an der Innenwand des Glasgefäßes abscheidet. Die Glucose selbst wird zu Gluconsäure oxidiert:

Hinweise:
bulletDie Lösung kann gleich danach wieder für ein weiteres Glas verwendet werden.
bulletDas Glas kann anstelle des Schüttelns auch unter heißes Wasser gehalten oder mit dem Brenner bzw. einem Fön erhitzt werden. Das Glas sollte hierbei gleichmäßig gedreht werden.
Did. Hinweise:
bulletEinsetzbar im Themenkomplex Redoxreaktionen.
WWW:
bulletVideo
http://www.experimentalchemie.de/versuch-049.htm

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Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth

© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de, Stand: 20.09.10