Effektversuche

Slime

Zeitbedarf:

	Vorbereitung: 5min
	Durchführung: 2min

Ziel/Effekt:

Herstellung eines Schleims

Material:

	3 Bechergläser (400ml)
	Glasstab
	Spatel
	Wägepapier
	Schutzbrille

	Schutzhandschuhe
	Waage
	Heizrührer
	2 Magnetrührstäbchen
	Messzylinder (100ml)

Chemikalien:

	Borax (Natriumtetraborat) Na₂B₄O₇ S24/25
	Lebensmittelfarbstoff
	Polyvinylalkohol (-C₂H₄O)_n
	dest. Wasser

Vorbereitung:

In ein Becherglas werden 4g Polyvinylalkohol abgewogen und in 100ml dest. Wasser gelöst. Zur besseren Löslichkeit des Polyvinylalkohols stellt man das Becherglas auf den Heizrührer, rührt und erhitzt den Inhalt des Becherglases, bis sich alles bzw. der größte Teil des Polyvinylalkohols gelöst hat. Nach der Zugabe von etwas Lebensmittelfarbe lässt man die Lösung auf ca. 37°C abkühlen.
Eine zweite Lösung wird in einem weiteren Becherglas angesetzt, indem man in das Becherglas 4g Borax abwiegt und in 100ml dest. Wasser löst.

Durchführung:

In das dritte Becherglas gießt man die komplette Polyvinylalkohol-Lösung und fügt unter Rühren mit dem Glasstab 20ml der Borax-Lösung hinzu. Anschließend sollte solange weiter gerührt werden, bis die Lösung zähflüssig bzw. "schleimig" wird.

Beobachtung:

Nach Zugabe der Borax-Lösung zu der Polyvinylalkohol-Lösung wird das Gemisch zähflüssiger und letztendlich schleim- bzw. gelartig.

Entsorgung:

Der Schleim ist einige Tage haltbar und sollte in einem luftdicht verschließbaren Glasgefäß vor dem Austrocknen geschützt werden. Ansonsten kann er über den Hausmüll und die restlichen Lösungen verdünnt über das Abwasser entsorgt werden.

Hintergrund:

Beim Lösen von Borax in Wasser entsteht Borsäure und Natronlauge:

Borsäure ist ein Elektronenpaar-Akzeptor (Lewis- Säuredefinition):

Das Tetrahydroxyborat-Anion verknüpft in einer Kondensationsreaktion zwei (oder mehr) Polyvinylalkoholmoleküle, wobei bei jeder entstehenden Sauerstoffbrücke ein Wassermolekül abgespalten wird. Durch die fortschreitende Vernetzung der Polyvinylketten wird die Lösung immer zähflüssiger; es bildet sich ein Gel. Die Vernetzung ist beendet, sobald keine Borsäure in dissoziierter Form mehr vorhanden ist. Bei der Verdunstung des Wassers wird das Gel bzw. der Schleim irreversibel hart und spröde.

Hinweise:

	Der hergestellte Schleim ist zwar nicht giftig, jedoch sollte man sich wie nach jedem Laboraufenthalt die Hände waschen. Bei Borax sollte die Berührung mit Augen und Haut vermieden werden.
	Gibt man anstelle des Lebensmittelfarbstoffes 1-2 Spatelspitzen fluoreszierender Stoffe, wie Fluorescein, Rhodamin B oder Eosin zu, lassen sich beeindruckende Leuchteffekte unter dem UV- bzw. Schwarzlicht erzeugen. Einen besonders hell leuchtenden Effekt erzielt man auch bei der Zugabe vom 2-3 Teelöffeln Vollwaschmittel (Wichtig: Das Waschmittel muss optische Aufheller enthalten).
	Falls pulverförmige Lebensmittelfarbstoffe verwendet werden, ist es besser, wenn diese gleich nach dem Abwiegen des Borax mit in das Becherglas gegeben werden, um sich bei der darauf folgenden Wasserzugabe besser lösen zu können. Flüssige Lebensmittelfarbe kann wie oben beschrieben verwendet werden.

Did. Hinweise:

Einsetzbar als Beispiel für Kondensationsreaktionen.

Didaktik der Chemie
Universität Bayreuth