Spritze aus der Flasche vorsichtig 50ml
Aceton in den Messzylinder und gieße es dann in das kleine Becherglas. Gib
das Magnetstäbchen und einen der LEGO-Steine hinein, stelle es
auf das Rührgerät und schalte ein. Lasse nun 20-30 Minuten rühren.
Beobachtung 1:
Der LEGO-Stein löst sich auf. Es
entsteht eine Trübung im Aceton.
Durchführung2:
.
Fische das Magnetstäbchen mit der
Angel heraus. Schwenke ein paar mal und gieße dann alles in das
Zentrifugenglas. Der Betreuer stellt es dann in die Zentrifuge und lässt
diese etwa 5 Minuten laufen. Danach gieße die überstehende Flüssigkeit in das saubere
kleine Becherglas ab. Lege ein PE-Folienstück auf das Uhrglas und kratze den Satz mit dem Spatel
darauf. Gib das Uhrglas für ca. 15 Min. in den Trockenschrank.
Ziehe
danach die getrocknete Masse von der PE-Folie ab und untersuche durch
Fühlen und Schauen.
Aufgabe 2:
Vergleiche die Menge mit der Größe des
unversehrten LEGO-Steines.
Beobachtung 2:
Am Boden haben sich helle
Flocken zusammen geballt. Es sieht nach weniger aus als dem ganzen LEGO-Stein.
Die getrocknete Masse fühlt sich zäh und ein wenig elastisch an.
Deutung 1+2:
ABS besteht vermutlich aus zwei
verschiedenen Komponenten: einer, die sich auf den Boden zentrifugieren
läßt und einer, die im Lösemittel bleibt.
Durchführung 3
(Variante mit Fällen):
Wische das Magnetstäbchen ab und
lege es in das große Becherglas. Gib dazu etwa 60ml Wasser (beachte die
Markierung am Glas) und stelle es auf das Rührgerät. Schalte ein. Tropfe
nun mit der Pipette langsam etwa die Hälfte der trüben Lösung ins Wasser
und beobachte.
Beobachtung 3:
Im Wasser entstehen weiße
Flocken.
Deutung 3:
In Aceton war die zweite
Komponente des
Kunststoffes gelöst.
Durchführung4:
Filtriere die hellen Flocken ab (Dauer: ca.
10 Minuten). Baue dazu die Anordnung wie in der Abb. links auf. Kratze danach mit
dem Spatel den Rückstand aus dem Filter aus und gib ihn auf das 2.
Uhrglas.
Sauge durch Aufdrücken des Saugpapieres Wasser weg und lasse
den Rest etwa 15 Minuten im Trockenschrank bei 70°C trocknen.
Untersuche durch Betrachten und Fühlen.
Beobachtung 4:
Der Rückstand (Komponente 2)
sieht flockig aus.
Durchführung 5
(Variante mit Trocknen):
Eines der PE-Foliestücke auf das Uhrglas
legen und eine Pipette voll "LEGO-Lösung" darauf geben. Im Trockenschrank
bei 70°C ca. 15 Minuten lang das Lösemittel Aceton abdampfen.
Ziehe die
getrocknete Masse von der Folie ab und untersuche sie durch Betrachten und
Fühlen. Sie kann auch gerissen werden.
Beobachtung 5:
Der Rückstand (Komponente 2)
bildet eine knisternde, spröde Folie.
Aufgabe 5:
Wie fühlt er sich nach dem
Trocknen an? Vergleiche mit Komponente 1.
Hintergrund:
Die beiden Komponenten haben im
Gemisch unterschiedliche Funktionen: Komponente 2 (ein Styrol-Acrylnitril-Pfropfcopolymer
SAN) macht die Härte und
Festigkeit aus, Komponente 1 (Polybutadien, fein verteilt in der Matrix
aus SAN)
die Zähigkeit und Biegsamkeit.
In der Abb. sieht man links die getrocknete Komponente 1:
sie ist so zäh, dass eine Stecknadel steht. Die getrocknete Komponente 2
ist faserig und spröde.
Entsorgung:
Filtrat und Zentrifugat: Hausmüll.
Überstände: organische Lösemittel.
Quelle:
LS Makromolekulare Chemie II und
Abt. Didaktik der Chemie, Universität Bayreuth.