Chemie |
Strom aus Licht
Wir stellen eine Solar-Zelle her |
S |
Zeitbedarf: |
45 Minuten. |
Ziel: |
Herstellung einer
Zelle, die aus Licht elektrischen Strom erzeugt. |
Material: |
Je Gruppe:
- Spatel 4mm
- Pasteurpipette, Hütchen
- 2 Transparent-Film im Spender
- Ceran-Platte, Vierbein
- Brenner
- Anzünder
- 2 Petrischalen mit Deckel,
d=12-15cm
- Föhn
- 2 Objektträger (wie in der Mikroskopie)
- Tiegelzange
- Glimmer
- Multimeter
- Messplatz mit Netzteil
- ggf. Verbraucher
- 2 Messkabel Banane-Banane rot, 50cm
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- 1 Messkabel Banane-Banane blau oder schwarz,
50cm
- sehr helle Lampe P>100W
- ggf. Stativ, Muffe, Klammer dafür
- Folienstift wasserfest M rot
- Folienstift wasserfest M blau
Je Gruppenmitglied:
- 2 leitend beschichtete Glasplatten (TCO)
- 1 Verbindungskabel mit Krokodilklemmen (Farbe
nicht rot oder blau)
- ggf. 1 Kunststoffbeutel
1x insgesamt:
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Chemikalien: |
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- Hibiscus-Blüten, getrocknet
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Vorbereitung: |
Gruppengröße:
max. 4
Schüler; alle elektrischen Geräte anschließen und auf Funktion überprüfen;
Stromversorgung der Multimeter prüfen, benötigten Bereich einstellen. |
Auftragen der Schicht: |
Einer für
alle, Angabe je Gruppenmitglied: Im
Vorratsgefäß von Titandioxid mit Hilfe von einigen Tropfen
"Paste Mix" eine dünne Paste herstellen. Jeder für sich: Glasplatten 1 und 2 mit der leitenden
Seite nach oben auf den Tisch legen. Die leitende Seite wird über
Widerstandsmessung mit dem Multimeter ermittelt: bei Anzeige von wenigen
hundert Ohm liegt die leitende Seite vor.
Platte 1 wird mit Transparentfilm erst an den beiden langen
und dann an einem der kurzen Ränder blasenfrei wie unten angegeben abgeklebt.
Entlang der Abklebung an der schmalen Seite wird nun
wenig von der Paste mit dem Spatel aufgebracht und mit dem Objektträger
durch Längsbewegung auf der Glasfläche glatt gestrichen. Vorsicht:
trocknet schnell. Ggf. noch einen
Tropfen "Paste Mix" drauf geben, dann wird die Masse glatter.
Tesafilm abziehen und TiO2-Schicht mit dem
Föhn auf warmer Stufe ca. 5 Minuten trocknen.
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Ergebnis: |
Man erhält eine
gleichmäßige Schicht aus Titandioxid-Paste auf der Glasfläche, die in der
Dicke der Dicke des Tesafilms (0,05-0,06mm) entspricht. |
Brennen
/ Sintern: |
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Platte
mit dem Titandioxid auf der Ceranplatte mit dem Brenner von unten bei voller Leistung
erhitzen. Dauer: ca. 5 Minuten. |
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Beobachtung: |
Die Titandioxid-Schicht
verfärbt sich zunächst über braun nach dunkelgrau, dann hellt sie wieder
auf. Das Brennen ist beendet, wenn die Schicht wieder weiß ist. |
Deutung: |
Im "Paste Mix" sind
organische Stoffe enthalten, die eine klumpenfreie Masse garantieren
sollen. Diese werden beim Backvorgang über Ruß zu Kohlenstoffdioxis
verbrannt. |
Abkühlphase (wichtig): |
Tiegelzange in der
Flamme erwärmen und mit der heißen Spitze die Platten in eine mit Glimmer gefüllte Petrischale legen.
Das Abkühlen dauert
max. 10 Minuten. |
Farbstoff: |
Einer für alle: Im
Wasserkocher
wird 1/2 Liter Wasser zum Kochen gebracht. Im Becherglas etwa 20 Blättchen Hibiskus-Blüten
mit 100ml Wasser kochendem Wasser übergießen und
einen dunkelroten Tee bereiten. Ca. 5 Minuten ziehen lassen. Tee in in die
Petrischalen füllen. |
Beschichten: |
Jeder für sich: Die
leitende Seite der TCO-Platte 2 mit der Tiegelzange in die Spitze der
leuchtenden Brennerflamme halten, bis sich eine dünne Schicht Ruß
abgesetzt hat. Auf der Rückseite an einem Ende mit
dem roten Folienstift ein großes +
(Plus)
schreiben. |
Ergebnis: |
Platte 2 stellt
den Plus-Pol der Solarzelle dar. |
Färben: |
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Platte 1 mit der
Titandioxid-Schicht nach oben vorsichtig in den Tee legen.
Einwirkdauer: ca. 5 Minuten. Danach herausnehmen, im mit Wasser gefüllten
Petrischalendeckel schwenken, auf die Tischfläche legen und mit dem Föhn
auf warmer Stufe trocknen. Danach auf die Rückseite (nicht Auflegen,
sondern in der Hand halten) mit dem blauen Folienstift an jenem Ende, an
dem kein Titandioxid aufgetragen ist, ein großes
- (minus) schreiben. |
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Beobachtung: |
Die Titandioxid-Schicht
ist nach dem Färben intensiv violett. Beim Trocknen hellt die Farbe
merklich auf. |
Ergebnis: |
Platte 1 stellt
den Minus-Pol der Solarzelle dar. |
Montage: |
Platte 1 mit der
Titandioxid-Schicht nach oben auf den Tisch und Platte 2 überlappend mit der
Ruß-Schicht nach unten darauf legen. Die Titandioxid-Schicht muss
vollständig bedeckt sein. Nun müssen sich die Gruppenmitglieder
gegenseitig helfen: einer hält die Platten aufeinander gedrückt, ein
Zweiter wickelt einen Streifen Transparentfilm fest um die Mitte. |
Test: |
Zelle wenden, so
dass Platte 1 oben zu liegen kommt. Die Pole mit Hilfe der Messkabel mit
den entsprechenden Polen der Messstation verbinden (Spannungsbereich 2V). Eine starke Lichtquelle
in ca. 40cm Abstand über der Zelle platzieren und einschalten. |
Beobachtung: |
Das Multimeter
zeigt keine oder eine sehr geringe Spannung an. |
Elektrolyt: |
Nun wird an einem
der schmalen Enden ein Tropfen Elektrolyt-Lösung genau an die Kante
zwischen den Platten aufgebracht. Beobachte
das Messgerät! |
Beobachtung: |
Das Multimeter zeigt eine
(bei Lichtquelle 150W) schnell auf 200-350mV ansteigende Spannung an.
Die Zelle ist dann vollständig betriebsbereit, wenn der Elektrolyt die
Titandioxid-Schicht vollständig durchtränkt hat. Den Erfolg
erkennt man an der dunkleren Färbung. |
Ergebnis: |
Spannungen über
300mV zeigen, dass die Zelle sehr gut, zwischen 250 und 300mV gut gelungen
ist. |
Hinweis: |
- Eigentlich ist nicht die Spannung U, sondern
der gelieferte Strom I ein Gütemerkmal für die Zelle, ist aber etwas
schwerer zu messen.
- Möchte man die Güte der Zellen vergleichen,
sollten die Bedingungen standardisiert sein: 1 Lampe, gleicher
Abstand...usw.
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Anwendung
(ab Jgst. 10): |
Jede Gruppe hat
jetzt 3-4 Solarzellen zur Verfügung. Durch Reihenschaltung können die
Spannungen der einzelnen Zellen addiert werden. Die Gesamtspannung von
1-1.2V könnte ausreichen, um einen der Verbraucher (Taschenrechner,
Sprachmodul, Solarmotor) zu betreiben.
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Quelle: |
ManSolar,
LS für
Makromolekulare Chemie I, Didaktik der Chemie |
© Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de
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