Chemie

Didaktik der Chemie / Universität Bayreuth

Stand: 20.09.10

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Dünnschichtchromatographische Trennung von Farbstoffen aus einheimischen Färbepflanzen

Rubia tinctorum, Alkanna tinctoria

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Zeitbedarf: Arbeitszeit: ca. 20 Minuten + Laufzeit für DC: ca. 15 Min.
Ziel: Selbst erfahren:
bulletdes schnellen Trennprinzips mittels DC,
bulletder Steigerung der Aussagekraft mit verschiedenen Hilfsmitteln, z.B. UV und Srühreagenzien,
bulletder Vielfalt der Farbstoffe im Extrakt einer Pflanze.
Material:
bulletFön (Warmluft)
bulletUV-Lampe (365nm)
bullet2 Sprühflaschen 20ml
bulletChromatographiekammer (Haushaltsglas)
bulletje Farbstoff eine Pasteurpipette als Kapillare.

Je Gruppe bzw. Probe, falls selbst extrahiert wird:

bulletStativ, Muffe, Klammer
bulletEinhalskolben 25ml
bulletVigreuxkolonne 10cm
bulletErlenmeyerkolben 25ml
bulletGlastrichter
bulletRundfilter Schwarzband d=70mm
bulletRollrandgläschen
bulletMesspipette 5ml
bulletPulvertrichter
bulletSpatel 4mm
bulletWasserbad.
Chemikalien:
bulletDC-Platten Polygram SIL G/UV254, 4*8cm
bulletWasser
bulletDiphenylboryloxyethylamin
bulletPolyethylenglycol 400
bulletAlizarin
bulletMethanol
bulletHexan
bulletEthylacetat p.A.
Vorbereitung: Laufmittel:
Ethylacetat : Hexan = 3 : 7.

Sprühreagentien:
a. w(Diphenylboryloxyethylamin)=1% in Methanol.
b. w(Polyethylenglycol 400)        =5% in Methanol.

Extraktion: 1g pulverisierte Probe wird mit 5ml Methanol 10 Minuten unter Rückfluss erhitzt, anschließend warm filtriert.

Durchführung: Von dem Filtrat bzw. der Lösung wird jeweils eine kleine Menge durch Eintauchen der Kapillare in die Lösung und einmaliges Tupfen auf die Startlinie der DC-Platte aufgetragen. In die  Kammer ca. 3-4mm hoch Laufmittel geben und die Platte hinein stellen. Kammer verschließen. Laufzeit: ca. 15 Minuten.

Danach Laufmittel mit dem Fön warm vollständig abdunsten lassen (Abzug!) und nacheinander erst mit Sprühreagenz a, dann mit b besprühen.

Unter der UV-Lampe 365nm betrachten.

Ergebnisse:
(Muster; Ablauf zur Zeit rechts mit Alizarin)

a. bei Tageslicht

b. unter UV 365nm

c. unter UV nach Anwendung der Sprühreagentien

jeweils links: Rubia, mitte: Alizarin rein, rechts: Alkanna.

Beobachtung: a. Bei Tageslicht erkennt man mit dem freien Auge mehrere gelbe und rötliche Flecken.
b. Bei UV-Licht erkennt man mehr Banden.
c. Nach Anwendung der Sprühreagenzien ist das Ergebnis optimal.
Deutung:
  1. Mit Hilfe von UV-Licht und Sprühreagenzien kann man die Zahl der sichtbaren Komponenten in einem Gemisch stark steigern.
  2. Mit Hilfe eines mitlaufenden Reinstoffes lassen sich einzelne Komponenten im Gemisch identifizieren (Rf-Werte bzw. Laufstrecke). Hier kann man folgern, dass Alizarin nur in der Krapp-, nicht jedoch in der Alkannawurzel enthalten ist.
Entsorgung: Laufmittel und Sprühreagentien: Organische Lösungsmittel; DC Hausmüll.
Quelle: Prof. K. Seifert, Lehrstuhl für Organische Chemie I, Universität Bayreuth.

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