Chemie

Chemie / Universität Bayreuth

Siedepunkt von Wasser am Mount Everest

Stand: 03.02.05

Frage:

Die Angaben über den Siedpunkt des Wasser auf dem Mount Everest sind sehr unterschiedlich. Sie geben bei Ihrer Vorlesung an: unter 70 Grad. Andere Angabe 78,8 Grad. Im Physik-Buch von Ulrich Leute (Hanser-Verlag): bei 7000 m und 411 hPa 76,1 Grad bei 9000 m und 307 hPa 69,7 Grad, am Everest (8848 m) 337 kPa (?) Bei linearer Interpolation müsste dann der Siedpunkt doch über 70 Grad liegen. Kann man das genau entscheiden, über oder unter 70 Grad?

 

Antwort von Dr. Wolfgang Häfner, Physikalische Chemie:

Die Antwort lautet: ja und nein. Man kann nur dann eine genaue Siedetemperatur für Wasser angeben, wenn man den momentanen Luftdruck am Mount Everest gerade genau gemessen hat. Man kann jedoch keine allgemeingültige Siedetemperatur angeben, da der Luftdruck am Mt. Everest genauso wetterabhängig schwankt, wie es bei uns der Fall ist: schönes Wetter bedeutet auch dort höheren Luftdruck und höhere Siedetemperatur.

Bei einem Tief- bzw. Hochdruckgebiet kann der Luftdruck durchaus um ±10% variieren. Dies führt zu Änderungen der Siedetemperatur im Bereich von Graden. Es ist deshalb an dieser Stelle nicht möglich zu entscheiden, liegt die Siedetemperatur aktuell ober- oder unterhalb von 70°C. Herleitung mit Begründung aus den zugehörigen Gesetzmäßigkeiten siehe pdf-file, 96k.

 

Literatur:

W. Häfner, Vorlesungsskriptum "Physikalische Chemie für Lehramtsstudierende", Universität Bayreuth, LS PC II, 2002.

horizontal rule

Chemie / Universität Bayreuth

horizontal rule

E-Mail: Walter.Wagner ät uni-bayreuth.de