Antwort von Walter Wagner,
Didaktik der Chemie:Unter Asche versteht man im engeren (alltagsorientierten)
Sinn den Verbrennungsrückstand organischen Materials (Pflanzen,
Tiere). Chemisch betrachtet handelt es sich dabei um den anorganischen
Anteil des Stoffgemisches, den die Lebewesen darstellen. Grundsätzlich
sind alle natürlichen Elemente des Periodensystems (mit ganz wenigen
Ausnahmen) in irgend einer Verbindung zu erwarten, in geringsten
Mengen also auch z.B. Gold, Blei, Quecksilber, Cadmium oder Uran. In
Gehaltslisten werden nur die häufigsten Elemente angegeben.
Die
Literatur [1] beschreibt Holzasche z.B. so:
"Je 100 kg Holz hinterlassen bei vollständiger Verbrennung
0,2–0,6 kg Asche, die aus einem Gemisch von Carbonaten, Sulfaten,
Phosphaten, Chloriden u. Silicaten der Alkali- u. Erdalkalimetalle
sowie Eisenoxiden u. dgl. besteht."
Hierbei werden die Anionen bezeichnet: CO32-,
SO42-, PO43-, Cl-,
SiO44-.... Diese Anionen kommen mit den
enthaltenen Kationen des Kaliums, Natriums, Calciums, Eisens u.s.w.
als Salze vor. Wird bei sehr hoher Temperatur verbrannt, können die
ersten drei Verbindungsklassen weiter zerfallen in die jeweiligen
Oxide, wobei CO2, SO3 und
P2O5 entstehen. CO2 und SO3
sind Gase und entweichen, P2O5 findet man in der
Asche wieder. So erklären sich die Angaben aus der Analytik, bei der
sehr hoch erhitzt bzw. der Vergleichbarkeit wegen in Oxidgehalte
umgerechnet wird:
"Bei 14 verschiedenen Holzaschen fand Marx (Lit. ) einen K2O-Gehalt
von 25–40%, einen P2O5-Gehalt von 0,95–8,65% u.
einen CaO-Gehalt von 20,3–47,8%." ...
"Stickstoff-Verb. sind in der H. nur spurenweise enthalten, da
sie sich beim Verbrennungsvorgang als Gase in die Luft verflüchtigen.
Der Hauptbestandteil der H. ist in der Regel das Kaliumcarbonat, das
sich aus dem an org. Säurereste gebundenen Kalium bei der Verbrennung
bildet. In waldreichen, abgelegenen Gegenden Rußlands, Schwedens u.
Kanadas wurde früher viel Holz lediglich zur Gewinnung von Pottasche
verbrannt. Diese gewöhnliche Holzpottasche enthält durchschnittlich
50–80% Kaliumcarbonat, 5–20% Kaliumsulfat, ferner Soda (Na2CO3),
Kaliumchlorid u. dgl. "
In Tier- (somit auch Menschen-)asche sind alle Mineralstoffe zu
erwarten, die gemeinhin als besonders "gesund" zur Aufnahme empfohlen
werden: Ca ("für die Knochen"), Fe ("für das Blut"), K ("für die
Nerven")... Vorsicht: als Elemente kommen die allerdings nicht vor
(siehe oben).
Als weiterführende Literatur zu Tierasche empfehle ich (nach [1]):
Hintzsche. Das Aschenbild tierischer Gewebe u. Organe. Berlin:
Springer 1956.