Antwort von Claus Hölzel, Organische Chemie,
und Walter Wagner, Didaktik der Chemie:Das Aceton-Molekül
ist relativ starr und flach, nur die Mehtylgruppen sind um die
Bindungsachsen verdrehbar.
Dies führt zu einem geringeren Raumanspruch und deshalb zu einer
besseren Wechselwirkung der Acetonmoleküle untereinander. Bei Propanal kann sich
die Ethylgruppen mehr raumbeanspruchend drehen. Dies hat schlechtere
Dipolwechselwirkungen und deshalb einen niedrigeren Siedepunkt zur Folge.
Das größere Dipolmoment von Aceton liegt daran, dass das
Gesamtmolekül am Carbonyl-Sauerstoff eine negative Partialladung und an den
Methylgruppen eine positive Partialladung aufweist. Das Carbonyl-C
steckt mitten im Molekül und ist für den Gesamtdipol nicht weiter
von Bedeutung.